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Alt 14.02.2006, 08:18
Delia1 Delia1 ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens

Mein lieber Schatz,

heute ist Valentinesday und du fehlst. Was haben wir nur immer an diesen Tagen für Überraschungen für den Anderen erfunden und Zettelchen versteckt. Gestern hatte ich mal wieder einen Ordner mit alten Schriftstücken aussortiert und dabei vier kleine Liebeszettelchen von dir gefunden. Sie waren so nett und liebevoll geschrieben und du hast mir wieder so gefehlt. Auf einem der Zettelchen stand: "Du fehlst mir so. Heinz" Du hattest den Zettel im Januar 1998 geschrieben, als ich am Abend an einem Seminar teilnahm und du mich vermißt hast. Und nun vermisse ich dich so unendlich. Könnte wieder mal nur heulen und weiß doch, daß du das nicht möchtest. Bin heute schon seit 3.30 Uhr auf und konnte nicht mehr einschlafen. Hatte gestern beim Mittagessen mein Weißbierglas kaputt geschlagen, Als du es mir damals besorgt hast, meintest du:"Wenn du es kaputt machst, mußt du dir das nächste selbst besorgen." Wer hätte gedacht, daß dieses Besorgen nun so ausfallen muß. Du hattest einen Witz gemacht und nun ist es im wahrsten Sinne des Wortes "todernst" geworden.

Wie unterschiedlich doch in den letzten 3 Jahren die Valentinstage waren.

2003- Du warst gerade vor 3 Tagen an deinem Tonsillenkarzinom operiert worden und hast es kaum mehr ausgehalten im Krankenhaus. Ich habe an diesem Tag gemerkt, daß du mich nicht gehen lassen wolltest. Du hattest mir einen kleinen Schokokäfer geschenkt (mehr hatte der Laden im Krankenhaus nicht zu bieten, wie du gemeint hattest). Und als ich dann gehen mußte, bist du noch bis zur Krankenhaustür mitgegangen und als ich draußen vorbeiging, sah ich durch das Fenster, wie du geweint hast. Ich habe den ganzen restlichen Tag geweint und so gehofft, daß es dir bald bessergehen würde.

2004- Wir waren alle drei auf der Caravan-Boot-Reisen Ausstellung und haben viele Reisepropekte mitgenommen, denn nun wollten wir wieder unser Leben genießen. Du hattest deinen Krebs überstanden und wir wollten es uns wieder so richtig gut gehen lassen. Keiner wußte zu diesem Zeitpunkt und das war auch besser so, daß der neue Krebs schon bald begann in deinem Körper zu wachsen.

2005- Du hattest keinen guten Tag, denn schon am nächsten sollte die Chemo für den Bauchspeicheldrüsenkrebs beginnen und wir wußten auch, daß er nicht mehr operiert werden konnte. Du hattest auf die Chemo gewartet und doch so große Angst.

Und nun 2006 sitze ich hier allein und du bist nicht mehr da. Aber ich freue mich auch so sehr für dich, daß nun all die Angst und die Schmerzen für dich ein Ende haben. Und nun kannst du dein Leben so richtig genießen. Und ich werde mich auch bemühen. Bald sind wir ja wieder in England und du wirst wieder dabeisein.

Ich liebe dich für die Ewigkeit.

Delia
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