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Alt 20.09.2017, 06:58
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Kaffeetrinkerin Kaffeetrinkerin ist offline
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Standard AW: Er wird sterben...

Ihr seid lieb. Danke.
Wieder eine kurze Nacht, die von von einem Schmerzanfall beendet wurde.
Ich bin dann immer so hilflos. Er ist kein Weichei. Wenn er heult vor Schmerz, dann ist es hart. Wenn dann mach 20min das Schmerzmittel wieder wirkt, dann ist die Erleichterung sooo groß.
Methadon gibt einem keiner. Das ist keine Option. Habe viel probiert. Außerdem bringt das Methadon ja nur was, wenn er noch mal Chemotherapie machen könnte. Davon muss man sich aber verabschieden. Von dieser Hoffnung. Irgendwann ist es besser, der Wahrheit ins Auge zu sehen und das beste daraus zu machen.
Wenn er am Schmerzmittel sterben sollte, dann ist das ein Segen. Besser als ein Krebsalternativtod. Dünndarm geht zu... Diese Schmerzen sind nicht auszuhalten.
Ja dieses Schweigen. Ich würde so gerne noch so viel reden. Aber er will nicht. Doch das wichtigste ist einfach gesagt. Alles andere wäre eine Wiederholung. Und würde nur immer wieder vor Augen führen, dass er stirbt. Aber er will Normalität. Will auch, dass ich eine starke Frau bin. Die braucht er jetzt, sagt er.
Also verkneife ich mir meine Befindlichkeit und versuche Wohlbefinden herzustellen. Das ist etwas, was ich für ihn tun kann. Mehr geht leider nicht.
Doch Tinele, ich gehe auch alleine raus. Sonst verliere ich Kraft und könnte die starke Frau nicht sein. Laufe ganz viel, treffe mich einmal die Woche mit einer Freundin, habe sonst auch viel Kontakte. Aber ich mache mir nichts vor.
Es hilft nur bedingt. Laufen hilft am besten. Habe vor kurzem einen Halbmarathon absolviert und bin für den nächsten angemeldet. Ich hoffe, dass mir das Laufen das Leben retten wird.
Weiß nämlich wirklich noch nicht, was mit mir passiert, wenn die starke Frau an seiner Seite nicht mehr gebraucht wird.
Am schlimmsten ist seine Mutter. Nein, sie ist nicht schlimm. Aber ihr Zustand. Sie kann nicht akzeptieren, dass er stirbt. Und will immer noch was machen.
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