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Alt 22.10.2010, 14:16
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs 4a...

Liebe Momi,
Über das Wort "Kämpfen" wurde hier im Forum , auch in anderen Rubriken schon viel diskutiert, einige lehnen das Wort ab, andere bekräftigen es.

Ich persönlich schwanke seit 3 Jahren in steter Regelmässigkeit von einer Seite zur anderen.
Heute sehe ich es so: Der eigentliche "Kampf", also der psychologische Widerstand beginnt nach der Therapie. Vorher steht man zu sehr unter Schock und vertraut den Therapien.
Alles verändert sich, die Leichtigkeit des Seins ist verschwunden und alles muss neu überdacht und geordnet werden.

Werde ich mir eine neue, dringend notwendige Brille zulegen ? Oder reicht die alte noch.... solange bis....? Und die Zahnüberholung ? Lohnt es denn noch, Sport und Yoga zu machen, um endlich den Speck loszuwerden ? Gehe ich die beginnende Diabetis an, oder ist so und so alles für die Katz ?
Ich lebe nur auf Zeit und kämpfe jeden Tag aufs Neue um meine Normalität, um meinen Optimismus.
Neues Auto ? Eine Reise ? Vielleicht ein neues Haus mit grösserer Veranda ? Klamotten, was schickes, tolles ?...Wozu oder doch ? So geht es jeden Tag, immer im Auge den nächsten Nachsorgetermin.
Bis zu meinem 1.Rezidiv habe ich alles ganz gut hinbekommen, aber so langsam geht mir die Luft aus.

Das, so denke ich, meinen die Leute mit "Kämpfen": es ist der Kampf mit sich selbst, nicht etwa der Kampf gegen die Krankheit, denn auf diese haben wir keinen Einfluss. Was da im Körper abgeht, entzieht sich unserer Kontrolle.
Kontrollieren können wir nur uns selbst.
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Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton