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Alt 07.03.2005, 23:32
Gast
 
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Standard interleukin+interferon-Therapie

Auch ich habe eine Spontanremission bei metastas. Nierenzellkarzinom gesehen.Viele Urologen kennen so eine Situation nur vom Hörensagen. Die Inzidenz wird im Promillebereich geschätzt. Für eine klinikinterne Präsentation habe ich damals versucht, alle erreichbaren dokumentierten Fälle zusammenzutragen, es waren 28 in der Weltliteratur, Ende der 80er Jahre. (Alle Methoden, vor Allem die nicht-schulmedizinischen, müssen das berücksichtigen!). Die Tatsache, daß es Spontanremissionen gibt, hat schon damals die Alten Hasen nicht überrascht: man wußte, daß es so etwas gibt. Und immerhin war diese Situation, die es wohl bei anderen Tumorarten nicht oder nur bei sehr wenigen, in der Urologie definitiv nicht, gibt, Anlaß zur Ausarbeitung der Immuntherapie seit Mitte der 80er Jahre, ob IL2, Alpha-IL oder auch die Autovakzinierung. Anders ausgedrückt: ohne diese Fallbeobachtungen, die Du schilderst, wäre moderne Nierentumortherapie nicht annähernd möglich: nichts ANderes hilft, keine Chemo, keine Bestrahlung (alles beim multipel metastasierenden Tumor, beim nicht oder beim solitär metastasierenden ist das anders!)

Aber: es gibt keinerlei Anlaß, jedenfalls jetzt und absehbar, eine Behandlung darauf auszurichten, daß eine solche Spontanremission eintreten würde, es wäre fatal, einen Patienten diesbezüglich zu orientieren. Die Chance, einen Autounfall zu erleiden beim auf-die -Straße-gehen ist etwa gleich groß wie die, eine Spontanremission eines metastasierten Nierenzellkarzinoms zu erleben. Wenn so etwas auftritt, kommt das nach gegenwärtigem Stand einem Wunder gleich. Mehr ist es nicht. Auch nicht weniger. Aber einen Stelenwert in einer Behandlung oder auch nur in einer Patientenberatung kann diese Situation nicht haben.
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