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Alt 16.01.2002, 08:15
Gast
 
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Standard wen nicht kämpft hat schon verloren?

Liebe Jana,
ich habe eine Zeit lang mal versucht in der Sterbebegleitung zu arbeiten, weil ich das als Weg gesehen habe den Tod meiner Mutter (Brustkrebs) zu verarbeiten, Ich konnte mich mit ihrem Tod 5 Jahre nicht aus einandersetzten... von daher sind mir die 5 Sterbephasen bekannt, ihn der Zeit habe ich mich sehr viel mit der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross beschäftigt.
Was ich Dir damit sagen möchte ist, dass ich es gut fände, wenn Du Deinem Vater auch von Deiner Wut erzählen würdest, von Deiner Hilflosigkeit. Stärke heisst nicht nur , dass man egal, wie es einem selber geht, von fröhlichen positiven Sachen erzählt, sondern dass Du auch von Deinen Ängsten erzählen kannst. Ich denke Dein Vater hat so auch die Möglichkeit von seinen Ängsten zu erzählen, weil Du ihm damit eine Brücke baust. Natürlich kannst Du keine Ratschläge geben, einfach weil Du auch erst 18 bist, und Dich die Situaltion sehr stark fordert. Aber ich glaube auch nicht, das er das von Dir erwartet. Wenn ihr aber auch vor der Erkrankzng offen miteinander umgegangen seid, dann versuche das erst recht während seiner Erkrankung beizubehalten!
So kommt ihr euch noch ein grosses Stück näher.Stärke ist auch seine Gefühle offen zu zeigen.
Denn oft ist es so , dass der erkrankte Mensch(sterbende Mensch) über seine Ängste , über sein Sterben)reden möchte. das tut er dann aber nicht, wenn er das Gefühl hat, dass von der Familie geraden die negative Seite vermieden wird, weil er dann niemanden damit "belasten" möchte und so sehr viel mit sich allein ausmachen muss.
Liebe Jana, handle nach Deinem Gefühl, nimm es als Leitfaden, der Kopf sagt Dir eher, na das kann ich jetzt aber nicht machen...

Hast Du noch Gewschwister bzw auch noch eine Mutter, mit der Du Dir die Besuche auch teilen kannst ?

Alles Liebe, Katja
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