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Alt 17.05.2009, 18:50
Hedi Hedi ist offline
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Standard AW: Wie kommen Depressionen?

Liebe Caroeli,

genauso ist es: Man hält tapfer durch bei den Therapien und dann heisst es: Alles wieder ok.
Psychisch aber hat man sich noch lange nicht erholt und man hat das Erlebte auch noch nicht verdaut und verarbeitet. Man glaubt meist da weitermachen zu können, wo man durch die Diagnose gestoppt wurde.
Die Familie und die Freunde sind erleichtert: Das Leben kann weitergehen....am liebsten so, als wäre nichts gewesen....
Aber nichts ist mehr so wie es vorher war, auch wenn man selbst und die anderen sich so verhalten.

Mir hilft da eine Gesprächstherapie bei einer Psychotherapeutin - da rede ich und ich darf heulen und bekomme Hilfe. Meine Angehörigen sind entlastet und ich komme im Alltag besser zurecht.

Übrigens habe ich das mit dem Schreien im Wald zweimal ausprobiert:

Beim erstenmal war Winter und ich habe mich an eine Tanne gelehnt und meinen inneren Schmerz herausgeschrien und das hat der Tanne wohl gar nicht gefallen... ein riesiger Schwall von Schnee rauschte über mich
Ich sah dann aus, als ob ich mich im Schnee gewälzt hätte. Meine Familie hat sich vielleicht gewundert

Beim zweitenmal hatte ich dieses Erlebnis noch im Kopf, wollte es aber trotzdem nochmal versuchen.
Ich sah mich also um - keiner da - nicht unter eine Tanne - und schreien!!!!
Da stürzte ein Jäger auf mich zu (woher kam der nur? Ich hatte doch vorher niemanden gesehen!) und fragte mich ganz atemlos, was denn los sei. Ich war so erschrocken und habe mich so geschämt, daß ich ihm was von einer Schreitherapie vorgelogen habe. Der hat mich vielleicht zusammengestaucht!
Hat mir nicht wirklich geholfen, dieses Schreien im Wald
So wie andere zum Lachen in den Keller gehen, gehe ich seit damals in den Keller zum Schreien. Natürlich nur, wenn niemand zuhause ist

liebe Grüße Hedi
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