[fraunachbarin]

liebe regenbogencat..
es tut mir leid, daß du deine mama verloren hast. ich kann dich sehr gut verstehen, denn auch ich habe meine mami 12 tage durchweg begleitet. sie war im hospiz und ich durfte tag und nacht bei ihr bleiben. und ich weiß, daß man da auch an seine grenzen kommt. einmal wurde ich regelrecht gezwungen eine nacht nach hause zu fahren. aber ich wohne 100 km davon entfernt. so ging ich und es war schlimm, denn ich hatte keine ruhige minute zuhaus. erholung war das beim besten willen nicht. ich war froh, als ich wieder bei meiner mami war. außerdem wußte ich, daß andersrum meine mami nicht von meiner seite gewichen wäre.
meine mami hat auch schwer geröchelt. da ich jetzt in der hospizarbeit einsteige, weiß ich mittlerweile, daß sie darunter nicht so leiden, wie es sich anhört. solang die lippen nicht blau werden, leiden sie nicht unter atemnot. meine mami wurde dreimal abgesaugt und es kam immer wieder. beim ersten mal war meine mami noch halb im bewußtsein und hat geschrien. das war fuchtbar. bei den anderen malen war sie schon ins leberkoma gefallen und bekam davon nichts mehr mit.
zu deiner inneren kälte kann ich dir sagen, daß du wie in einer schockstarre bist. du hast so viel erlebt, daß braucht seine zeit. wichtig wäre, darüber zu reden, so oft wie es geht. vielleicht gibt es bei dir in der nähe eine trauergruppe, in der du dich austauschen kannst. natürlich kannst du auch hier so oft und so viel wie du willst darüber schreiben.
ich denke, es ist wie ein selbstschutz, wenn du momentan eher zugeschnürt bist. aber vertrau drauf, deine trauer wird sich noch zeigen und raus wollen.
ich wünsch dir ganz viel kraft weiterhin und hoffe, dieses forum hier hilft dir ein stück weit.
stille grüße von tine