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Alt 16.07.2005, 23:33
Gast
 
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Standard und man kann nicht helfen......

Liebe Gaby,
bin niemandem Böse, kann ich gar nicht.
Der Bruder meines Freundes ist ein sehr merkwürdiger Mensch. Er sagt es ist alles nicht schlimm. Sie soll sich nicht so anstellen. Muß sie zum Arzt im Nachbar Ort muß sie mit dem Bus fahren, weil das sind ja unnötige Kosten und Verschleiß für sein Auto.... All so Dinge. Aber er hat alles was er von ihr haben kann bekommen, zu erben gibt es nix mehr. Da kriegt man fast das Gefühl das jetzt nichts mehr wichtig ist. Hat sich aufgeregt das ich mit ihr ins Klinikum gefahren bin. "Jetzt gehst Du schon wieder zu einem Arzt.... Zu wieviel Ärtzen willst Du noch gehen... Bist ja nur noch unterwegs...." Hauptsache sie macht ihm und seiner Frau das Mittagesse.... Ist schon komisch bei denen.

Das mit meinem Freund ist nicht ganz so richtig. Er ist für mich da, fährt auch mit seiner Mutter zum Arzt und hilft ihr. Er macht sich auch große Sorgen, auch um meinen Dad. Aber er kann das nicht zeigen. Er verläßt sich auf mich und auf das was ich ihm über die Krankheit erzähle. Ich denke er hat Angst vor so etwas, sein Vater ist vor 7 Jahren schon gestorben. Er hat Schichtdienst, ist oft weg und schläft natürlich auch tagsüber. Ja, manchmal wünsche ich mir er würde etwas mehr zu Hause helfen, aber es ist nicht so als würde er nur rum sitzen. Er ist zu Hause sehr verwöhnt worden, hat alles nachgetragen bekommen, aber das habe ich ihm ganz schnell abgewöhnt. Ich selber arbeite in einem Möbelhaus. Das heißt ich bin morgens gegen 8 raus und abends kurz vor 8 wieder daheim.Kochen kann er nicht, also mache ich das, aber nicht immer.

Ich weiß nicht so recht... aber ich glaube manchmal mache ich auch einfach viel zu viel. Ich mache dies, ich mache das und das andere dann auch noch. Aber wenn ich doch sehe das es kein anderer macht und das man etwas tun kann, dann kann ich es doch nicht einfach liegen lassen ???? Mein Dad zum Beispiel : Eine Schwetser von mir wohnt eine Straße weiter. Ab und zu schaut sie mal bei ihm rein, fäht mit ihm wenn er anruft und bittet zum einkaufen. DAs war es.... Gut, es gab mal einen Krach in der Familie, aber es ist unser Vater und er ist krank !!! Also mache ich es... Fahre 50km zu ihm.Mache seine Wäsche, helfe ihm wo ich kann und fahre die 50 km zurück. Wenn er im Krankenhaus liegt fahre ich alle zwei Tage hin, das sind dann knappe 90 km hin und 90 zurück. Schaut man auf die Uhr, ist schon der neue Tag angebrochen bevor man im Bett ist. Aber da frage ich nicht nach. Ich mache es um bei ihm zu sein. Mache es weil er sonst alleine ist...

Und schon ist man wieder angekommen : Man bürdet es sich selber auf... Und dann geht irgendwann die Luft raus.... aber noch geht es mir gut und ich werde weiter machen... Ich muß es nur irgendwie mal schaffen mir ein paar Minuten nur für mich zu nehmen. Wie Du schon sagtest vielleicht mal mit einer Freundin raus zu gehen. Doch direkt habe ich schon die Frage im Kopf wann ich das schaffen soll ... Muß jetzt ziemlich drüber lachen...

So ist es eben ...

Danke
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