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Alt 29.11.2005, 10:14
Moonshadow Moonshadow ist offline
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Standard AW: Die neue Frau meines Vaters

Liebe FridaB!

sein Verhalten hat mich doch erschreckt, weil ich nicht dachte, dass er sooooo eiskalt sein kann, und ich auch irgendwie gehofft hatte, dass der Tod meiner Mutter etwas in ihm bewegen würde. Aber da habe ich wohl falsch gehofft.....
Uns war auch von Anfang an klar, dass ein Zusammenleben mit ihm schwierig werden würde, aber trotzdem wären mein Mann und ich bereit gewesen zu ihm zu ziehen nachdem er uns darum gebeten hatte.
Aber dann plötzlich setzte er sich mit einer Partnervermittlung in Verbindung, um "ein neues Leben zu beginnen".
Zwischenzeitlich machte er uns dann noch das Angebot doch gemeinsam mit der neuen Frau in sein Haus zu ziehen, was wir dann aber ablehnten.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, und so lasse ich ihn jetzt einfach seinen Weg gehen, und ich gehe meinen.

Den Heiligabend verbringen meine Familie und ich schon seit Jahren alleine, und empfinden es auch als viel friedlicher und harmonischer.
Mein Vater hatte mich aber angerufen und gefragt wie wir "das denn mit Weihnachten machen", worauf ich dann sagte, dass sie an einem der beiden Feiertage doch zu uns kommen könnten.
Ich empfinde das nicht als "über meinen Schatten springen", weil ich mittlerweile ihm gegenüber nur das tue, was ich mit meinen Gefühlen vereinbaren kann. Jeder muß seine eigene Distanz finden, und mir reicht es schon, wenn er das ganze Jahr über meinen Wunsch auf ein wenig Distanz akzeptiert. So kann ich dann Weihnachten ein Zusammensein gut ertragen.
Jeder muß für sich selbst entscheiden, was einem gut tut, und was einen emotional nur noch mehr runterreißen würde.
Ich lebe meine Trauer auch alleine aus. Das war schon von Anfang an so.....Es gab kein gemeinsames trauern...
Ich gehe zum Grab, bringe eine Kerze hin und denke auch sonst sehr viel an meine Mutter. Aber das sind meine Gefühle, meine Trauer, und damit hat mein Vater absolut nichts zu tun. Das gehört alles ganz allein mir....

Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass meine Vaterbeziehung nie leicht und liebevoll sein wird. Daran kann man nichts ändern......Man kann versuchen Liebe zu geben, aber der andere muß sie eben auch annehmen....

Liebe Grüße
Moonshadow

Hallo Katharina!

Danke für dein Verstehen!

Dessen bin ich mir durchaus bewußt, und ich sehe auch seine Panik, seine Angst, aber auch seine Verdrängung.
Schwierig wird es nur, wenn ich von anderen erwarte, dass sie ihre Trauer genauso verdrängen, und man einfach nicht verstehen kann, dass der Verlust der Mutter bei der eigenen Tochter Schmerzen auslöst, die sie nicht so einfach verdrängen und beiseite schieben kann.
Ich habe nicht diesen Verdrängungsmechanismus meines Vaters, und kann eben nur das leben, was mein Schmerz und meine Trauer zuläßt.
Wenn das für einige hier bedeutet, Weihnachten ohne Vater und neuer Freundin zu feiern, so ist das vollkommen in Ordnung.

Woher kommt denn dann die Angst vor dem Alleinsein? War sie nicht der Auslöser für die Suche nach einer neuen Partnerin.....
Ich bin mir nach diesen ganzen Geschehnissen der letzten Monate nicht mehr sicher, wer hier das Kind ist....Ich oder mein Vater....

Liebe Grüße
Moonshadow

Geändert von gitti2002 (18.03.2016 um 01:17 Uhr)
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