Thema: es tut so weh
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Alt 16.08.2002, 16:08
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Standard es tut so weh

Liebe Lisa-Robbe,liebe Karin!

Danke für deine tröstenden Worte, Lisa. Obwohl ich glaube, wir alle in dieser Ruprik verstehen uns auch ohne Worte, denn wir fühlen alle ähnlich.

Meiner Mutter geht es noch verhältnismäßig gut. Aber noch ist ja viel zu erledigen, noch sind viele Leute um sie herum. Ich fürchte, die große Leere kommt erst noch. Wegen der Reise hat sie kein schlechtes Gewissen, denn auch sie hatte Zweifel ob eine solche Reise nicht zu risikoreich wäre, aber er wollte davon nichts hören - notfalls wollte er allein fahren.
Im Nachhinein konnten sich die Ärzte nicht vorstellen, wie er diese Reise bewältigt hat. Der Wille scheint mehr bewirken zu können, als wir uns vorstellen können.

Ja Karin, ich kann es dir nachfühlen wie es dir im Flugzeug gegangen ist. Ich selbst bin am Samstag zum Urlaub aufgebrochen, weil ich dachte, dass es meinem Vater eine Spur besser ginge, und ich meinen Kindern die Ferien nicht verderben wollte. Wir machten Urlaub im Inland und so wusste ich, dass ich inerhalb von ca 3 Stunden bei meinem Vater sein könnte.
Wir kamen also Samstag Nachmittag an. Am nächsten Morgen sprach mein Mann mit der behandelnden Ärztin, die meinte, man könnte nicht genau einschätzen wieviel Zeit meinem Vater noch bleibt: Tage, Wochen? Aber wäre es ihr Vater würde sie kommen. Für diese Aussage bin ich ihr unendlich dankbar. 30' später waren die Koffer wieder gepackt, der Urlaub storniert und wir saßen im Auto. Kaum im Auto begannen diese sintflutartigen Regenfälle (die Ursache für die jeztigen Überschwemmungen), und wir kamen nur im Schneckentempo voran. Ich dachte ich würde vor Nervosität zerspringen - war's bei dir auch so? Am Abend kamen wir an - es ging ihm relativ gut, wir konnten uns unterhalten - alles wie in den letzten Tagen. 24 Stunden später atmete er nicht mehr.
Es tut mir so leid, dass du zu spät gekommen bist. Aber deine Mutter hat ihm doch sicher gesagt, dass du auf dem Weg bist - auch wenn er schon in dieser Art Koma war!?
Für dich ist es aber dadurch wahrscheinlich umso schwerer.

Aber wie du richtig sagst: wichtig ist, dass das Leiden unserer Väter nicht so lang war. Das war alles was ich mir in der letzten Zeit gewünscht hatte mehr war einfach nicht drin.

Hoffentlich geht es dir, liebe Robbe, mit der Trauer um deine Schwester inzwischen ein klein wenig besser?

Alles Liebe für Euch
Afra
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