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Alt 13.09.2003, 18:04
Gast
 
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Standard Was kann ich für meine Mutter tun?

Hallo Birgitt, hallo Petra,

Dir liebe Birgitt möchte ich mein tiefes Mitgefühl aussprechen. Viel Trost spenden kann ich Dir noch nicht - mein Vater starb im Juli - aber glaub daran, dass die Zeit vieles regelt. Auch Deine Mutter wird Ihren Weg finden. Wenn Du Dir die vielen Beiträge hier durchliest, wirst Du feststellen, dass die Sorgen um unsere Mütter sich teilweise von allein auflösen. Natürlich dreht sich die Erde jetzt langsamer aber sie bleibt nicht stehen. Ich habe mir ein Buch gekauft "Einen geliebten Menschen verlieren" und es hat mir und meiner Mutter ein kleines Stück weitergeholfen. Da findest Du übrigens auch interessante Beiträge, wie Männer mit der Trauer umgehen. Ich versuche jetzt einfach, meinen Mann da rauszuhalten. Entweder ich schreibe mir hier meinen Frust von der Seele und rede mit Freunden, die Ähnliches erfahren haben. Eine gute Freundin meiner Schwiegereltern hat vor Jahren Ihren Mann verloren - auch Lungenkrebs. Sie hat mir erzählt, wie sie selber damit umgegangen ist. Wie sehr die Sorge ihrer beiden Töchter sie belastet hat. Und das sie mit jedem Tag, den sie ohne ihren Mann allein verbringen musste, stärker wurde. Und darauf ist sie heute sehr stolz.

Als ich neulich in der Garage meiner Eltern anfing zu weinen, weil noch so vieles an meinen Vater erinnert, hat meine Mutter mich getröstet. Sie sagte, dass jeder Tag bei ihr mit Tränen anfängt und mit Tränen aufhört aber das wäre nicht schlimm. Und wenn man weinen will, dann soll man es auch tun.

Ich habe jedenfalls aus den letzten Beiträgen gelernt, dass wir unseren Müttern den Schmerz nicht nehmen können. Auch, dass unser Leben weitergehen muss. Wichtig ist nur, dass sie zu jeder Zeit auf uns zählen können.

@Petra
Ich glaube nicht, dass ich meine Mutter von einem Hund überzeugen werde. Sie konzentriert sich zur Zeit sehr auf ihren Gemüsegarten, den sie eigentlich nicht mehr haben wollte. Es ist das erste Wochenende, dass wir nicht für wenigstens einen Tag mit ihr verbringen. Sie hat gesagt, dass würde ihr überhaupt nichts ausmachen, sie bräuchte auch mal ihre Ruhe. Ich weiss, dass es nicht stimmt aber das gehört wohl zur Phase "loslassen können". Dafür bleibe ich das ganze nächste Wochenende bei ihr.

Ich wünsche Euch beiden ein sonniges Wochenende. Auch Dir, liebe Birgitt. Versuche einfach, ein bisschen für Dich allein zu trauern. Meinem Mann sage ich dann immer, dass ich heute einen "Papa-Tag" habe. Dann weiß er, dass ich nicht seinetwegen so traurig gucke. Ich glaube, damit kann er ganz gut umgehen.

Alles, alles Liebe
Flo
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