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Alt 03.09.2006, 15:49
TochterBritta TochterBritta ist offline
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Unglücklich Tod durch Lungenkrebs

Hallo, ich bin neu hier. War allerdings mal vor ca 4 Wochen zum "Gucken" hier. Nun ist mein Vater verstorben, am 18.08.06. Meine Mutter und ich sind sehr betroffen. Sein Krebs ist 2000 ausgebrochen, erst die Entnahme der rechten Lunge, dann div. Tumore, Lungenentzündungen jährlich 1-2x, Tumor an der entfernten Lunge, Chemo, neuer Tumor der sich zu schnell reduzierte (durch die Chemo für den anderen), Loch in der Speiseröhre, Einsetzen eines Schands, Entdeckung eines Lochs in der Luftröhre, Ess- und Trinkschwierigkeiten, Einsetzen eines Schlauches in den Magen, zum Schluss Entdeckung dass er voller Metastasen saß und ebenfalls ein Loch im Magen, der das Essen sozusagen wieder rauslaufen lies und das dann Sekret wurde. Er hatte Angst zu schlafen, zu ersticken. Er hustete nur noch, konnte kaum sprechen. Er kämpfte bis zum Schluss. 6 Stunden Todeskampf, 3 davon war ich dabei, meine Mutter war die ganzen 6 Stunden da. Die letzten 45 Min waren die grausamsten meines Lebens. Er kämpfte, schmiss sich hin und her, er wollte leben, nicht aufgeben, hatte noch immer gehofft.

Was ist das für ein Gott, der diesen wundervollen Menschen in dieser Art zu sich nimmt. Mein Vater hat sicherlich auch Fehler gemacht, doch war er für meinen Sohn nicht nur ein Opa, nein, sondern auch sein bester Freund und Vaterersatz. Meine Mutter und ich stehen neben uns, können kaum denken. Ich brauche ihn doch, sie braucht ihn noch und mein Sohn am meisten. Es ist alles so unwirklich, die Zeit geht an mir vorbei, ich will einfach dass es zu Ende ist. Ich will in meine Elterns Wohnzimmer gehen und ihn da sitzen sehen. Seinen Inhalator will ich hören. Er war doch in den letzten Wochen vorher so gut drauf. Ist mit meinem Sohn noch zum Wohnwagen gefahren und hatte dort Spaß. Er hatte auch keine Schmerzen zu diesem Zeitpunkt, er war wie gesund, nur mit kleinen Einschränkungen, er machte Witze und lachte. Auf dem Sterbebett bekam er erst Schmerzen, er hatte keine vorher. Ich weiss, er ist nun erlöst von diesenSchmerzen, doch ich kann nicht glauben, dass es ihm nun besser geht. Ja er bekommt Luft, kann auch was essen, doch er war ein richtiger Familienmensch und hat meinen Sohn über alles geliebt. Es kann ihm doch nicht gut gehen, wenn er uns nicht hat. Wir können nicht mehr reden, uns in den Arm nehmen, lachen.

Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich ihn liebe. Ich traute mich nicht. Er und ich waren nie so gefühlsduselig. Wenn ich dass am Sterbebett gesagt hätte, dann hätte er vielleicht gedacht, ich hätte ihn schon aufgegeben. Ich fühle mich so schuldig, weil ich ihm gesagt habe er solle ins KH gehen und nicht zum Hausarzt. Ich fühle mich so schutzlos, er war wie ne Schutzmauer für mich, ich habe Angst, mit diesem Gefühl nicht klar zu kommen. Ich habe Angst vor der Zukunft. Ach könnt ich doch nur noch einmal mit ihm reden, ihn in den Arm nehmen. Ich vermisse ihn so.
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