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Alt 20.09.2011, 02:08
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: ein Muttertag ohne Mutter

Warum schreibe ich hier? Im netz?
Damit jemand es liest.
Um darüber sprechen zu können, ohne mit einer bestimmten person sprechen zu müssen.
Weniger allein sein. Trotz ständiger Gesellschaft.

5 Jahre. Wahnsinn Mutti. Es kommt mir vor als hast Du gestern verzweifelt geweint. Und vorgestern waren wir doch noch glücklich. Und die letzten hundert jahre trauere ich um dich.
5 jahre, in denen ich zwar nicht unglücklich war, ich es Aber nicht geschafft habe, dich loszulassen.
Manchmal stelle ich Mir vor, du hättest den krebs besiegt. Wir hätten Dann zusammen einen kletterkurs belegt. Meist bist du aber noch im coma im krankenhaus und wir werden dich bald wecken können Weil du im koma gesund geworden bist. Ab und an ist dann alles auch glatt und klar: du bist gestorben. Daran habe ich mich gewöhnt, sowas passiert. Du hast aber so gelitten. Das hat mich ziemlich Klein und wellig gemacht. Ich bin jetzt sozusagen eine miniaturausgabe deiner tochter in form eines wellblechs.
Ich denke an dich mutti. Du warst so alles, dass du keine lücke, sondern ein klaffendes universum hinterlassen hast. Leer, einsam und unendlich. Aber ganz hinten leuchtet es geheimnisvoll und noch weiter, unsichtbar für die augen, da sind all die jahre verborgen, die es dich gab.
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