Thema: Trauerarbeit
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Alt 21.12.2005, 10:52
bubble bubble ist offline
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Registriert seit: 21.12.2005
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Standard AW: Trauerarbeit

Hallo Nicole,

auch ich funktioniere im Grunde auch heute noch wie ein Roboter.
MEin Dad war 2003 wegen Beipässe im KH und stand mindestens drei mal auf der Kippe.
Er hat sich durch die Willensstärke meiner Mum erholt.
Als er wieder einigermassenm FIt war, ging es mit meiner Mum Bergab.
Sie bekam immer weniger Luft und es wurden bösartike Krebszellen im Herzbeutelwasser festgestellt.
Chemo usw...
Mama war eine Kämpfernatur und hat alles über sich ergehen lassen. Durch die Medikamente(Kortison) bekam Sie Osteroporose.
Und wie der Teufel es so will, verrenkte Sie sich.
Es wurden Wirbelbrüche festgestellt und Sie kam ans liegen, für 6 Wochen.
Der Krebs, der sich von der Lunge ausbreitete, konnte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr behandelt werden.
Mama starb Anfang März an Lungenkrebs und Sie hat bis zur letzten Sekunde gekämpft.
Paralle zu der Sache mit Mama, mußte ich mit meiner Kleinen(habe drei Kinder)
von Arzt zu Arzt rennen, da Sie einen erheblichen Entwicklungsrückstand aufwieß.
Die Diagnose kam einige Wochen später.Sie ist mehrfach geistig und körperlich Behindert.( rettsyndrom-- www.rett.de)
Leider bin ich ein Mensch,der von Kind an alles in sich reinfrißt und somit im Grunde so weitermache, wie vorher. Ich sage von mir selber ich bin kalt und total abgestumpft.
Ich könnte zwar weinen, aber der innere Schweinehund läßt es nicht zu.
Auch ich gehe hin und bereite bei meinem Dad die Wohnung und bei mir die Wohnung für Weihnachten vor.
Auch wenn ich mir selber keinerlei Weihnachtvorfreude eingestehe,es könnte auch ausfallen, es wäre mir egal.
Aber der Kinder wegen und für meinen Mann und meinen Dad ´funktioniere´ich.

Ich glaube das muss irgendwie so sein.
Irgendwann bin wahrscheinlich auch ich bereit,zu meiner Trauer zu stehen.
Aber jetzt kann ich das noch nicht wirklich.

liebe Grüsse
bubble
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