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Alt 14.10.2010, 00:25
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard Lungenmetastasen haben gewonnen :-(

Hallo,

ich war heute bei meinem Vater im Krhs. Er sollte heute eigentlich nach Hause kommen um dienstag mit der Bestrahlung anzufangen.
Gestern hätte er auch schon gedurft, aber die Entlassungspapiere waren noch nicht fertig.

Heute Morgen durfte er dann doch nicht.
Morgens hatte er leichtes Fieber, bekam eine Tablette.
Als wir kamen mittags hat er geschlafen und wir warteten bis er aufwachte.
Er hat Mundtrockenheit und Hautablösung im Mund. Wir gaben ihm lauwarmen Salbeitee und cremten Lippen ein.
Er mußte auf Toilette und traute sich wohl nicht, weil er eine Einlage nachts bekommen hatte. Also riefen wir die Schwester, die ihn mit Stuhl auf Toilette brachte. War ihm wohl peinlich.Er hatte kaum Kraft zu stehen und aus eigener Kraft ausm Bett zu kommen auch nicht.
Er versuchte im alleingang aufs normale Klo zu kommen. Den Weg zurück ging er langsam und gestützt zum Zimmer.
Da war wohl der Kreislauf wieder im Gang und er erzählte nach und nach.
Er wäre morgens total von der Rolle gewesen, hätte nicht mehr gewußt wo er ist und wo der Lichtschalter ist.
Wir cremten Füße, Hände und Beine ein was ihm sehr gut tat.
Kurze Zeit später krümmte er sich auf die Seite und bekam heftigsten Schüttelfrost. Das Bett hat gewackelt und er fiel fast raus.Er atmete schwer.
Sprach immer kurze Sätze ohne zusammenhang.
Die Schwester kam auf rufen irgendwann und erklärte, daß sie nachher die Ärztin anrufen würde und um Rat fragen.
Als nach 20 Min nichts geschehen ist bin ich nochmals hingegangen, die Essensausgabe war vorbei.
Sie kam nach dem Anruf ins Zimmer und sagte die Ärztin wüßte davon, weil er das schoneinmal gehabt hätte und man könne da nichts machen, nur abwarten und irgendwann fiebermessen.
Fieber hatte er zu dem zeitpunkt noch nicht wieder.
Meine Mutter hat dann den Beutel von der PEGsonde abgemacht und Wasser zum spülen drangemacht. Den die Schwester auch bis wir nach hause gingen nicht gewechselt hätte. Genau wie die zusatzdecke die sie bringen wollte und Blutdruck der gemessen werden sollte.
Als das heftige Krampfartige zittern vorbei war wollte er irgendwann sich hinsetzen. Er war komplett verwirrt, antwortete auf keine Frage, schaute uns immer nur an, griff mit der Hand zum Ständer, meine Jacke, alles was in seiner Reichweite war. Wir haben lange neben ihm gesessen, seine Decke über den Rücken gelegt, weil er durchgeschwitzt war. Seine Hände gehalten, ihm gut zugeredet. Es war als wollte er weinen, redete aber kein Wort und war total abwesend.
Irgendwann legten wir ihn wieder hin und er schlief ein.

Die ganze Woche war ein Patient auf dem Zimmer der den ganzen Tag alle Fenster aufmachte, es war so kalt im Zimmer, daß die Getränke zu kalt zum trinken waren die dort standen. Mein Vater setzte sich morgens auf den Flur zum tv schauen bis abends, weil es da bißchen wärmer war. Beschwerde beim Arzt kam nur raus, daß es ja kein Kindergarten wäre und man sich einigen müßte. Dabei blieb es und er fror weiter. Da war alles noch normal.

Er bekam Chemo 5-FU mit Cetuximab. Fenistilpflaster 50er, Tavor, Novalgin, ein Antibiotikum. Hat einen Port.

Ich habe nochmal angerufen auf der Station und die sagten er würde ruhig schlafen.

Woher kann das Fieber kommen, daß kommt und geht mit schüttelfrost?
Diese Verwirrtheit?

traurige grüße
Mini
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