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Alt 07.03.2008, 07:26
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

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Zitat von Roebi Beitrag anzeigen
Liebe Annika!

Erst einmal, möchte ich auch Dir mein aufrichtiges Beileid zum Verlust Deines Vater wünschen!
Danke für Deine lieben und tröstenden Worte. Doch leider kann ich sie im Moment nicht in die Realität umsetzen. Es tut noch zu sehr weh.
Ich hoffe, Du hast Recht mit dem, dass meine Mutter ein Auge auf mich wirft.
Mich quält ständig diese Frage, wie es ihr wohl geht. Ob sie wirklich da ist, wo wir Alle hoffen. Ich wünsche mir nichts mehr, als das sie mir wenigstens mal im Traum begegnen würde. Ich mit ihr reden, sie in den Arm nehmen könnte. Jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe, wünsche ich es mir so sehr, aber nichts. Einfach nichts. Ich träume von jedem anderen Scheiß, aber nicht von ihr. Das macht mich wahnsinnig.
Mein kleiner Sohn war gestern mit mir an ihrem Grab um ein Lämpchen anzuzünden. Ich musste dann doch ein paar Tränen lassen. Er nahm mich an die Hand und meinte, ich solle nicht weinen, Oma ginge es gut und wir sollten sie doch mal da oben begrüßen. Es ist erstaunlich, wie kleine Kinder mit dem Tod umgehen können. Nur wir Erwachsenen nicht!

LG Roebi
Liebe Roebi.
Ich danke dir.
Ich weiß, dass es nur Worte sind, die man dem anderen spenden kann, denn nichts hilft in dieser Zeit wirklich. Aber solche Worte von Freunden oder den Menschen hier, die dieses Schicksal mit dir teilen, wiegen m. E. mehr und können irgendwann zum Trost für dich werden. Das braucht seine Zeit. Nimm sie dir.
Weißt du, ich bin kein gläubiger Mensch - als mein Papa in 2000 krank wurde, habe ich den Glauben verloren und viele Gedanken nach dem "Warum" und "Wieso grade er" gehabt. Die haben mich zu nichts gebracht. Zu gar nichts! Ich habe zwischenzeitlich sogar aggressiv auf alles, was mit Kirche zu tun hat, reagiert. Aber ich habe auch eingesehen, dass es vielen hilft, Trost in ihrem Glauben zu finden.
Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass mein Papi irgendwo ist, wo es ihm richtig gut geht und er keine Schmerzen mehr hat. An diesem Ort werden wir irgendwann einmal folgen und uns alle wiedersehen.
Zerbrich dir nicht den Kopf, wo das sein sollte und ob es das überhaupt gibt.
Du wirst nicht mehr froh, wenn du dir darüber so starke Gedanken machst.
Lass sie los, sie hat genug gelitten - denke einfach, sie ist erlöst - ihre Hülle ist vergänglich, aber ihre Seele ist immer um dich. Und wenn du daran glaubst, lässt du sie immer ein Teil deines Lebens werden - ein Teil deines Herzens wird sie immer bleiben.
Und vielleicht wirst du sie in deinen Träumen sehen und sie umarmen können.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Stärke in dieser schweren Zeit.
Vielleicht sollten wir uns wirklich mehr an den Kindern orientieren... Sie haben eine geheimnisvolle Gabe, mit sowas umzugehen. Sie denken nicht so verquert wie wir Erwachsenen.
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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