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Alt 08.08.2002, 10:38
Gast
 
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Standard Tod unserer Tochter

Liebe Inke,
Julia war sieben Monate krank, bevor sie starb. Die letzten zwei Monate waren so qualvoll, dass wir furchtbares Leid mit ansehen mußten. Sie ist dann gestorben, weil die Leber, die voller Metastasen war, versagt hat. Julia hatte die Hoffnung, wieder gesund zu werden, nie aufgegeben und nie über den Tod gesprochen. Die letzten Tage war ich Tag und Nacht bei ihr im Krankenhaus und nahm sie in den Arm als sie starb. Diese Bilder gehen mir nicht aus dem Kopf und macht es mir so schwer, mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Vieles ist für mich auch nicht mehr so wichtig, weil die Trauer um sie alles überschattet.
Du mußtest auch viel Leid um Deine Mutter ertragen und nun mit Deiner Trauer leben. Sicher kannst mich gut verstehen. Wir mußten zu sehen, wie die liebsten Menschen uns verlassen, ohne dass wir helfen konnten.
Ja, es ist schon nicht einfach, den Namen des geliebten Menschen auf dem Grabstein zu lesen. Es kommt wieder ein Stück Endgültigkeit hinzu. Andererseits fühlten wir uns ihr wieder näher zu sein, als vor so einem anonymen Grab zu stehen. Wir denken auch immer, dass Julia auf uns wartet und deshalb gehen wir jeden Tag an ihr Grab.
Versuch es, auf den Friedhof zu gehen, vielleicht geht es Dir ja genauso oder laß Dir noch ein wenig Zeit.
Ich grüße Dich ganz lieb und schreib bitte wieder, wie Du Dich entscheidest.
Gisela
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