Hallo Du.
Erstmal möchte ich sagen, dass es mir sehr leid tut, dass dein Papa auch durch Krebs gezeichnet ist. Dann möchte ich dir sagen, dass ich es supertoll finde, dass du im Hospiz bei ihm bist.
Und wie du so denkst... Ich erkenne mich wieder...
Mein Papi (76) ist am 31.12.2007 verstorben und war 4 Tage im Hospiz.
Ich und mein großer Bruder haben im Wechsel auch bei ihm geschlafen.
Und obwohl es anstrengend war, weil Papa und ich nicht geschlafen haben, war es
wunderschön!!!, dass ich diese Momente mit ihm hatte. Ich durfte ihm die Beine und Füße kalt abwaschen, habe ihn gestreichelt, mit ihm gesprochen, mit ihm gelacht etc.
Und die Gewissheit, dass immer jemand da ist, wenns brenzlig wird.
So "entspannt" hätten wir zu Hause nicht reagieren können. Da ist zu viel Angst und Sorge dabei und das beeinflusst den Umgang mit dem kranken Menschen einfach.
Du schreibst, du hättest ihm die Welt gekauft, wenn er sie gewollt hätte!
Da schiebt sich mir ein Lächeln ins Gesicht, denn ich habe genauso gedacht. Ich hätte alles möglich gemacht, wenn er es gewollt hätte oder es ihm geholfen hätte.
Man steckt in dieser Zeit sein eigenes Leben zurück, unbewusst, weil einem nur DER EINE Mensch wichtig ist, der jetzt alle Zuwendung und Liebe braucht, die man aufbringen kann und um jede Sekunde mit ihm zu verbringen.
Ich habe auch über meine Erfahrung im Hospiz geschrieben (unter dem Thema "Positive Erfahrungen...").
Ich finde, dass du/deine Familie mit dem Hospiz den richtigen Weg für deinen Papa und auch für euch gewählt habt.
Viel Kraft weiterhin und noch viele unvergesslich schöne Momente mit deinem Papa. Genau an diese Momente erinnere ich mich nach den 2 Monaten gerne.
Bleib stark und zeig ihm weiterhin, dass er ein Mensch ist, der alles haben und DURCHLEBEN kann, was er möchte und auch mal kräftig schimpfen und lachen darf
