Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 18.12.2017, 13:55
tuuli tuuli ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.10.2009
Beiträge: 23
Standard AW: Gallengangkrebs, mal schauen wie es weitergeht

Hallo,

habe hier reingeschaut und zufällig den Beitrag entdeckt.

Bei mir sah es vor gut 2 Jahren so ähnlich aus. Mir ging es nicht gut, hatte Fieberschübe, Schüttelfrost und Nahrungsmittelunverträglichkeiten und meine Leberwerte waren astronomisch hoch. Bei der MRT war bereits ein Verdickung im Gallengang zu sehen. Daraufhin wurde eine ERCP gemacht und im Gallengang direkt an der Stelle, wo der Gallen- und Pankreasgang sich auf dem Pankreaskopf treffen, ein Verschluss entdeckt. Es wurde ein Stent in den Gallengang gesetzt, aber die gewonnene Gewebeprobe von dem Tumor war nicht eindeutig.
Laut Chirurgen würde der Stent sich in den nächsten Monaten wieder zusetzen und die einzige Alternative war die Operation, um herauszufinden, was für eine Störung im Gallengang auf dem Pankreaskopf vorlag.

Ich hatte auch die Whipple-Op nach Traverso-Longmire, also magenerhaltend. Meine Diagnose lautete Adenokarzinom der Ampulla vateri. Der Tumor hatte nicht gestreut und es wurde keine Chemo gemacht, da das Nutzen in diesem Fall nicht nachgewiesen ist. Die anschliessende Kontrolle beim Onkologen wurde nach einem Jahr eingestellt, da ich im Prinzip eher eine Patientin für Internisten bin. Im Moment gehe ich alle halbe Jahre zum Internisten und bin mit dieser Regelung zufrieden.

Von der Op habe ich mich langsam erholt, erst 2 Wochen im KH, dann 3 Wochen zu Hause und anschliessend auf Anraten der Ärzte in der Reha. Das war eine gute Entscheidung für mich.

Ich war übrigens bei der Diagnose 59 Jahre alt und das war schon meine dritte Krebserkrankung innerhalb von 18 Jahren. Ich habe seit der Whipple-Op eine 100% Schwerbehinderung, vor einem Jahr habe ich die Rente eingereicht und bekommen. An Medikamenten nehme ich Kreon für die Verdauung, ohne Kreon geht es gar nicht. Mit der Zeit findet man raus, welche Nahrungsmittel gut verträglich sind oder bei welchen man vorsichtig sein sollte. Wie in den Beiträgen schon erwähnt, ist die Whipple-Op eine der größten Bauchoperationen, es bleiben Narben zurück, die verkleben.
Ich habe Probleme mit den Verklebungen im Bauchraum und bekomme fast täglich Krampfanfälle mit Atemnot. Die genaue Ursache ist nicht herauszufinden, aber es gibt in den Foren mehrere Teilnehmer, die diese Anfälle nach der Whipple-Op beschreiben.
Ich bin trotz aller Schwierigkeiten zufrieden mit meinem Leben und dankbar für die Zeit, die ich durch die Op gewonnen habe.
Ich hoffe, mit meinem Beitrag eine Hilfe gewesen zu sein.
LG tuuli
Mit Zitat antworten