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Alt 22.02.2004, 05:57
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

liebe Ute und Monika (R.)

Für die virtuelle Kraft danken WIR euch von Herzen. Es tut gut, zu merken dass man nicht im alleine im "sinkenden Boot ist und stets mit enormen Energieaufwand nach dem Anker sucht um ihn auswerfen zu können".

Dein Spruch ist treffend und er wird morgen ins Kraftbuch eingetragen, Danke!!!

Du liebe Monika hast das Selbe durch wie wir, die Hiobsbotschaften etc. sind immer auf spezielle Tage oder Schicksalstage fixiert. Bei dir 9.9. (knapp vor eurem 25.), bei mir 16.2 (Dad starb am Geburtstag seiner eigenen Mutter, meiner Oma, oder wir erhielten die Diagnose an unserem Hochzeitstag und nur 11 Tage vor em 50. Geburtstag von Willy. Nun erhielten wir die Neuigkeit vom Rezidiv am Todestag meines Vaters, knapp vor unserem 25. und nur ein paar Tage vor dem Geburtstag unserer Freundin. Es sind Tage die wir am liebsten aus dem Agenda streichen möchten, gel?!

Ich bin 43 und bin somit im gleichen Alter wie dein Mann Monika, Willy ist 51. Unsere Söhne sind bald 20 und 23.

Anfang Woche hatte Willy keine Energie mehr weiter zu kämpfen, den er hat mehr als ein Jahr gebraucht um sich von der Chemo- und Bestrahlung (Kombi-Therapie),dieser 12stündigen Mammuth und verstümmelnden Operation zu erholen und meinte nur, wenn er das noch einmal durch machen muss, und es doch nur palliativ sein soll wie uns mitgeteilt wurde, dann würde er zu viel Zeit verlieren hiermit anstatt mit uns noch die Zeit zu "geniessen".

Heute war die Feier des 50. Geburtstages unserer liebsten Freundin, Trauzeugin und Patin unseres Sohnes, wir sind auch paten ihrer Kinder (3x). Es sollte eine Feier für sie sein - es ist IHR spezieller Tag, aus diesem Grund weiss sie noch nichts über den letzten Stand der Dinge. Unsere Söhne kamen natürlich mit wie auch die Freundin unseres Sohnes.

Es war schwer es vor ihr zu verbergen, denn wir haben viele gemeinsame Freunde und noch dazu ist unsere Freundschaft so tief, dass wir viel mehr sind als freunde, es ist als ob wie geschwister sind. Also eine ganz spezielle Beziehung. da sie heute (22.) Geburtstag hat, wurde zwar am Samstag gefeiert aber erst Punkt 00.00 Uhr auf das Geburtstagskind angestossen.

Danach kam eine altes aber für Willy und mich spezielles Lied - ein langsames was schon ohne Probleme und existenielle Ängste herzerweichend ist (totally sentimental - total sentimental!!). Wir tanzten und brachen beide in Tränen aus, nein wir schluchzten nur noch denn es wurde uns bewusst, dass unsere tanztage wie auch vieles mehr gezählt sind. Trotzdem hat Willy zu mir gesagt er hat sich geschworen, so wie es dein Mann auch macht, dass er seine Enkel noch sehen will, dass heist zuerst die Hochzeit erleben und dann die "nächste Generation" einläuten und begrüssen!

Nach dieser Schockwoche, kommt endlich ein Zeichen von Willy, dass er bereit ist denh Kampf doch aufzunehemn - anfangs Woche wollte und konnte er nicht mehr, er wollte nur einfach seine Ruhe, Ruhe von den ewigen Klinikaufenthalten, den täglichen Kliniktagen mit Therapien und Abklärungen, den vielen Medikamenten die er nehmen muss und dem täglich von neuen Feststellen zu müssen was er nicht mehr machen kann (er hat zwar Lungenkrebs, ist aber aufgrund der Lungenkrebsoperation linksseitig Teilgelähmt). Er hat mir aiuch gesagt ich müsse ihm ganz fest und die ganze Zeit sowie immer in den Po treten, damit er die Kraft beibehalten um das durchzustehen, und dass es ihm nur gelungen ist bis zu dem Punkt zu kommen wo er jetzt ist in dem ich ihm immer wieder eine in den Hintern trat. Nur ich weiss nicht wie lange ich noch die Kraft habe um das zu machen?!

Als wir aus dem Festsaal gingen, arm in arm, beide weinend, damit die anderen es nicht sahen, sagte er zu mir, dass er sich so grosse Vorwürfe macht, sich schuldig fühlt dass es uns nun auch so schlecht geht, denn hätte er auf mich gehört (ich ahbe ihm bereits als uns am 17.3.1979 kennenlerneten gebeten aufzuhören zu rauchen (mein vater starb an Lungenkrebs als ich Kind war und ich mochte es auch überhaupt nicht - es stinkt so!!!) und aufgehört zu rauchen wären wir nicht in dieser Lage. Er wünschte sich die Uhr zurück drehen zu können, wir wissen aber beide es geht nicht!!!

Weisst du was Willy auch einenSchub Lebenwillen wieder gab, eure grossartige Hilfe in den Threads und als unser Jüngster sein paps fragte ob er mit ihm die aller erste fahrstunde mit ihm machen darf. In der schweiz können routinierte Autofahrer mit einer Anzahl von Fahrjahren als beifahrer mit einer Fahrschüler herumfahren um zu üben, dazu braucht es am Auto nur ein grosses "L", den lernfahrausweise des Fahrschülers etc. Unser Boy hatte sich selber mit seinem wenigen Geld (Lehrlingslohn) einen Gebrauchtwagen gekauft, die Autosteuern und Versicherungen bezahlt ohne Schulden zu machen, schon darauf sind wir sehr stolz und dann bestand er darauf nicht nur die erste Stunde mit Paps zu fahren, nein ich musste auch dabei sein (!), sondern auch seine eigene erste Fahrt in seinem eigenen ersten Auto wollte er mit uns teilen. Was füpr ein Erlebnis, was für ein Stolzgefühl da hoch kommt und wieviel Liebe auch dahinter steckt. Das war und ist Kraft pur. Ich wollte euch nicht langweilen mit "Autofahrenlernen" gel! sondern einfach auf die spezielle Bedeutung des "erstenmals mit dem Paps" hinweisen!

Hier mit deinem Mail wurde mir sehr bewusst, dass wir viele Parallen haben.

Also auch wir wollen mit ein paar Schlüsselerlebnisse euch ein wenig der kraft wiedergeben die ihr uns gebt.

Deshalb seid ganz fest umarmt und gegrüsst, freuen uns wieder von euch zu hören.

Liebe grüsse mit viel Sonnenschein eure Liz (und Willy als Mitleser und Diktierenden!!)
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