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Alt 27.02.2006, 03:55
steffen1970 steffen1970 ist offline
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Standard AW: Diese Hilflosigkeit......

Hallo Ihr Lieben,

ich habe selber mit 29 jahren erfahren ,daß ich darmkrebs habe. angefangen hat alles mit blut im stuhlgang.nach dem mein vater hämoriden hat dachte ich das dies bei mir auch der fall ist und bin nicht zum arzt gegangen. am schluß waren die blutungen so stark das ich nur noch auf die toilette mußte um das ganze blut auszuscheiden. also dann doch zum arzt und untersuchen lassen. der sagte mir gleich das ich zu 90 % prozent einen tumor habe, genaueres aber erst in 5 tagen. also bin ich heim und habe 5 nächte nicht geschlafen ebenso wie meine eltern oder meine damalige freundin nicht. nach dieser zeit der anruf beim arzt und die nachfrage nach dem ergebnis : DIE ANTWORT WAR SIE HABEN KREBS KOMMEN SIE ENDE DER WOCHE UND WIR BESPRECHEN ALLES. für mich brach eine welt zusammen hatte ich mich doch an die 10 % geklammert.
meine familie gab mir halt und baute mich auf. zusammen mit meiner freundin gaben sie mir die kraft zu kämpfen.
in dieser zeit habe ich gelernt über alles sehr offen zu reden auch über den tod die schmerzen und über meine beziehung zu meiner freundin.
ich forderte sie auf , wenn sie mich nicht mehr leiden sehen kann und den anblick meines zusammenfalles nicht mehr ertragen kann, daß sie mich dann jederzeit verlassen kann um sich zu schützen , aber ich möchte von ihr wissen das sie es deswegen getan hat. sie schluckte schwer aber sie hat es akzeptiert. mit meinen eltern sprach ich oft über den tod, übers testament schreiben und wie ich hoffe das sie ohne mich weiterhin ihren weg gehen. mir hat es als betroffener sehr geholfen darüber zu reden, meine eltern und freundin hat es erst belastet , aber als sie merkten das es mir dadurch besser ging ,haben sie es verstanden und es ging ihnen auch besser.
ich denke man sollte offen über alles reden . gemeinsam ist und wird man stark
.das ist nicht einfach so daher gesagt sondern genau überlegt. ich als betroffener habe mir genau überlegt wie denken deine freunde deine familie, deine zukünftige frau darüber . was fühlen sie ? wie leiden sie ? wie nehmen sie an deinem schicksal teil ?
ich habe damals beschloßen das es kein tabu thema gibt über das man nicht reden kann. es ist kein zeichen von schwäche sondern eher eines der stärke offen über tod und schmerzen zu reden.

liebe birgit ich bewundere dich dafür wie du das in deiner familie geregelt hast.ich denke sie fühlen sich jetzt auch besser und vor allem auch du da du jetzt auch das gefühl hast vieles geklärt zu haben.

mir geht es ähnlich ich lebe seit dem viel intensiver und nehme meine umwelt viel genauer war. vor allem merke ich sofort , wenn es einem menschen in meinem umfeld nicht gut geht.irgendwie habe ich dafür eine antenne entwickelt.

liebe tabeha und kerstin eure geschichte macht mich sprachlos und eure reaktionen sprechen für menschen die sehr intensiv lieben können. ich wünsche euch die kraft dies alles weiterhin durchzustehen. meinen eltern hat es sehr geholfen autogenes training zu machen, so hatten sie wenigstens manchmal einen kleinen augenblick in dem sie unbeschwert abschalten konnten und neue kraft gewonnen haben. vielleicht hilft euch dies ja auch.

laßt den kopf nicht hängen !!! wenn ich von dieser welt gehen muß , dann möchte ich nicht das sich meine lieben ewig deswegen quälen. an mich denken ja, aber bitte sich nicht zermürben . für sie geht das leben weiter.
und ich denke das vieler meiner leidensgefährten ähnlich denken .

entschuldigt bitte das ich alles klein geschrieben habe bin nicht sehr gut mit meinem 2 finger adlersuchsystem.

liebe grüße und laßt euch ganz arg drücken


steffen

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