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Alt 12.09.2002, 17:19
Gast
 
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Standard Unklare Lymphknotenschwellungen

Hallo Christine und Nicole,

habe eure Postings gelesen. Ich bedaure sehr, dass bei euch keine anständige Diagnose gestellt werden kann. Aber Kopf hoch, irgendwann wird es schon hoffentlich wieder berauf gehen.
Bin auf dieses Forum gestoßen, da ich im Augenblick selbst starke Probleme mit meinen Lympfknoten im Halsbereich habe.
Vor 9 Wochen begann alles : Ich merkte ein Druckgefühl im rechten vorderen Halsbereich. Dachte zuerst an einen Zug oder so, da ich mit offenem Fenster Auto gefahren war. Innerhalb von drei Tagen bekam ich heftige Schmerzen im Halsbereich und hatte dann auch den Notarzt aufgesucht, der mir sagte es würde schon ein Zug sein und ich solle einfach mal Aspirin nehmen. Das kam mir alles sehr komisch vor, da ich schon oft einen steifen Hals hatte, aber wenn, dann nur im Nackenbereich und nie vorne rechts.
Jedenfalls wurden die Schmerzen eher schlechter, sodass ich einen HNO Arzt besuchte. Dieser machte ein Ultraschall und sagte, er würde etwas an der Schilddrüse sehen, wäre allerdings kein Fachmann und schickte mich zum Radiologen, den ich noch am gleichen Tag besuchte. Dieser machte ebenfalls ein Ultraschall und sagte, die Schildrüse wäre in Ordnung und deutlich abgrenzbar, allerdings wären etliche Lympfknoten geschwollen und führte dies auf eine Infektion zurück. Allerdings hatte ich keinerlei sonstige Beschwerden.
Der Radiologe schickte mich zu meinem Hausarzt, der mir dann noch ein Antibiotikum verschreiben sollte. Dort war ich noch am gleichen Abend. Mein Hausarzt machte ebenfalls ein Ultraschall und stellte ebenfalls fest, das etliche Lympfknoten geschwollen wären, allerdings wären diese Schwellungen Zystenartig und atypisch. Ich war natürlich sehr geschockt, weil ich gleich an Krebs dachte. Mein Hausarzt sagte allerdings, das er denkt es sei nichts Schlimmes aufgrund dessen, das ich solch starke Schmerzen hätte. Es sei entzündlicher Herkunft. Bösartige Lympfome wären meisst nicht schmerzhaft.
Meine Milz war auch geschwollen. Sie hatte 18 cm. Der Grenzwert liegt bei 10 cm, glaube ich.

Ich muss dazu sagen, dass ich vor drei Jahren einen einzigen geschwollenen Lympfknoten im Halsbereich hatte, der überhaupt nicht wehgetan hatte. Dieser war Walnussartig gross. Mein Hausarzt stellte damals fest, dass ich das Pfeiffersche Drüsenfieber gehabt haben muss. Dieser einen Lympfknoten nahm nach drei Monaten wieder normale Maße an. Meine Milz war damals schon vergrößert und ist seitdem nicht wieder abgeschwollen.
Interessant war und ist immer noch, dass meine Leberwerte erhöht sind. Deshalb war ich auch schon in der Uniklinik Mainz, wo man mich gründlich untersuchte und Autoimmunkrankheiten jeglicher Art ausschloss. Man stellte eine Steatosis Hepatis fest (Fettleber) und sagte mir ich könne das mit Gewichtsreduktion in den Griff bekommen. Das wunderte mich ein wenig, da ich gar nicht so übergewichtig bin (175cm bei 82kg). Seitdem liess ich regelmässig Blutuntersuchungen machen die jedoch immer wieder die hohen Leberwerte bestätigten. Ansonsten ging es mir immer gut.

Nun zurück zur Lympfknotenschwellung. Mein Hausarzt verschrieb mir das Antibiotikum Roxythromycin, was ich 12 Tage lang in erhöhter Dosis einnehmen sollte. Die kommenden Nacht ging es meinem Hals so schlecht (Wahnsinnige Kopfschmerzen hatte ich auch noch), dass ich ins Krankenhaus in die Notaufnahme fuhr, da ich in ein paar Tagen eigentlich in den Urlaubn fharen wollte und ich diesen nicht gefährden wollte.
Die Ärzte gaben mir was gegen die Schmerzen nahmen mir Blut ab und morgens wurde ich dann in die HNO Abteilung geschickt. Dort machte sie abermals ein Ultraschall und stellten ebenfalls mehrere geschwollene Lympfknoten fest. Zwischenzeitlich waren auch einige Blutwerte da. Das Differentialblutbild war OK. Wie immer erhöhte Leberwerte und der CRP Wert war erhöht, was auf eine Entzündung hindeutet.
Zwei Tage später sollte ich zur Kontrolle. Dann waren auch die restlichen Blutwerte da. Etliche VRUS Infektionen wurden ausgeschlossen. Auf meine Frage, ob es was bakterielles sei, bekam ich die Antwort : "Eher nicht".
Auf gut deutsch : Keiner weiss was !!!!!
Es wurde eine Lympfardenitis colli festgestellt (Lympfknotenentzündung des Halses). Aber wie gesagt, woher diese kommt, weiss man nicht. Ich sollte mich nochmals melden in ein paar Wochen.
Ich nahm schön fleissig das Antibiotikum ein und meine Beschwerden schienen von Tag zu Tag besser zu werden. Ich fuhr dann auch in den so ersehnten Urlaub nach Ungarn. Nachdem die Antibiotika-Kur beendet war, begann auch wieder ein Druckgefühl im Hals, im Bereich des Schlüsselbeins am stärksten, wo auch vorher schon das Zentrum der angeblichen Entzündung lag.
Nach meinem Ungarn-Urlaub ging ich wieder zur Kontrolle und man sagte mir, dass die Schwellungen schon wesentlich besser geworden seien. Das freute mich sehr. Der crp Wert ging auch wieder zurück. Das Druckgefühl schwand auch so langsam wieder. Einige Lympfknoten waren allerdings immer noch vergößert (einer : 1,8cm x 2,5cm x 0,5cm). Da ich in vier Wochen schon wieder eine Reise antreten wollte (diesmal eine Studienreise nach China (ich studiere Maschinenbau)), ging ich auch zum Hausarzt der mich nun endlich impfen könnte, da er vorher nicht impfen konnte wegen der starken Lympfknotenvergrösserung. Man soll ja nicht in Infektionen hineinimpfen.
Gesagt, getan : Ich bekam eine Quadriple Impfung (Tetanus,Polio, Dyphterie und Hepatitis A,B).
Die Nacht darauf fühlte ich mich irrsinnig schlecht. Hatte Herzrasen, Schweissausbrüche und einen Blutdruck von 220 zu 120.
Ich begab mich in der Nacht noch ins Krankenhaus, wo sie auf eine allergische Reaktion tippten. Da ich auch von meinen Lympfknoten berichtete, wurde ich am nächsten morgen in die Hämatologie verlegt, wo ich mir endlich eine genauere Untersuchung erhoffte. Der Arzt war furchtbar nett. Er riet mir dazu, einen Lympfknoten entfernen zu lassen. Aber erst sollte ich nochmal in die HNO Abteilung zur erneuten Verlaufskontrolle. Diese sagten, es sei stark rückläufig. Der Arzt aus der Hämatologie sagte darauf, dass wir dann mit dem Entfernen warten sollten. Es wird wohl doch eine Lympardenitis colli sein und nix Schlimmes. Was mich am meissten nervt, dass keiner den Grund dafür kennt.
Naja, ich war jetzt auch in China, bin am Montag wiedergekommen. Zu Beginn der Reise war ich 4 Tage beschwerdefrei. Danach ging es wieder bergab. Ich bekam wieder das Druckgefühl, dass bi heute anhält. Mein Hals schmerzt nun auch wieder am Schlüsselbein. Zwar nicht so stark wie zu Beginn, aber dafür seit Tagen ohne Besserung.

Ich bin total verzweifelt und habe Furcht, dass es Morbus Hodgkin sein könnte oder Ähnliches. Mittlerweile sind ja meine Lympfknoten seit 9 Wochen abnormal verändert. Das ist ein furchtbares Gefühl am Hals. Als würde jemand permanent die betroffene Seite zudrücken. Habt ihr auch so ein komisches Gefühl ?
Man sagt ja auch, es gebe Zusammenhänge zwischen dem EBV-Virus als Auslöser für Morbus Hodgkin.
Auch die Milz sei in frühen Stadie schon vergrößert.

Jetzt, wo ich euren Leidensweg gelesen habe, geht es mir noch viel schlechter, da ich mir nicht vorstellen kann eine Ewigkeit mit diesem Gefühl im Hals auszukommen. Das ist unbeschreiblich. Ich wünsche keinem diese Situation.
Bitte meldet euch mal : Alexander.Wissmann@web.de

Hoffe, Euch wird es bald besser gehen...

Grüße Alex
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