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Alt 17.05.2003, 19:47
Gast
 
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Standard Chemotherapie in Hammelburg

Hallo Ingrid und Anja!

Euch Beiden erst einmal vielen Dank für die Informationen. Egal was ich damit anfange, wenn mir jemand Tipps gibt, dann finde ich das immer freundlich. Jeder verfolgt seine eigenen Strategien und Gedanken, und dafür kann ich ihn oder sie nicht verantwortlich machen. Vielmehr muß ich meinen eigenen Kopf anstrengen und überlegen, welche Methode für mich persönlich (oder in diesem Fall meinen Vater) in Frage kommt. Meiner Meinung nach ist fast keine Methode für alle Menschen gleichermaßen angemessen, man muß immer den ganzen persönlichen Hintergrund beachten. So war ich mit meinem Vater z.B. auch schon bei einem Arzt, der sehr alternative Methoden vorschlug, z.B. Malen und Tanzen. Schön und gut, aber ich weiß einfach, dass das für MEINEN Vater definitiv nicht hilfreich ist. Ebenso mit der Ernährung. Ich finde es ziemlich schwierig und fast schon ein wenig brutal, einen älteren Menschen (mein Vater wird 68) ernährungsmäßig von heute auf morgen umkrempeln zu wollen und ihm Nahrung vorzusetzen, die ihm einfach nicht schmeckt und vor der es ihm ekelt. Ich bezweifle, dass das -so unterstützend die Lebensmittel evtl. tatsächlich im Körper sein können- einem kranken Menschen auch nur im geringsten hilft. Ich denke natürlich schon, dass Ernährung wichtig ist, persönlich halte ich sie sogar für SEHR wichtig. Aber man darf das seelische Wohlbefinden nicht außer acht lassen.

Aber nun wieder zu meinem eigentlichen Problem: nachdem wir uns die letzten Wochen über wirklich alle allgemein BEKANNTEN (es gibt sicherlich noch viel mehr) Therapieformen informiert haben, läuft es im Moment schon auf Chemotherapie, möglichst begleitet von unterstützenden, aufbauenden und/oder die Wirkung verstärkenden Methoden hinaus (z.B. Hyperthermie). Das Problem ist, daß die Ärzte selbst alle unterschiedlicher Meinung sind und sich gegenseitig widersprechen. So hat nun Prof. Müller die regionale Chemo vorgeschlagen. Der Internist meines Vaters, der in engem Kontakt (auch aus eigener familiärer Erfahrung) mit einem weiteren Onkologen steht, lehnt dies aber total ab und meint, diese Methode sei überholt, man würde das heute nicht mehr machen. Der andere Arzt schlägt Xeloda vor. Aber eine Auskunft, was nun besser ist oder nicht, werde ich wohl auch in einem Buch nicht finden, denn wissenschaftlich seriös sind die beiden Methoden bisher noch nicht miteinander verglichen worden, dafür gibt es Xeloda auch noch viel zu kurz, solche Studien erstrecken sich ja immer über mehrere Jahre hinweg. Dies ist zumindest das Ergebnis meiner (sehr intensiven!) Recherche im Internet. Auch dort habe ich einfach immer wieder Pro und Contra regionale Chemotherapie gelesen. Wie schon oben gesagt, hinterfrage ich immer möglichst objektiv alle möglichen Optionen und versuche, die für die jeweilige Situation des Menschen passendste zu finden. Deswegen höre ich auch lieber Erfahrungen tatsächlich Betroffener, als den Aussagen eines Buches oder Arztes blind zu vertrauen. Denn statische Werte allein sind auf das Individuum nun einmal sehr schwer zu übertragen.

Lieben Gruß,

Annette
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