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Alt 26.09.2004, 11:23
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Standard Den Kampf verloren

Hallo Kathrin,

ich bin fast in der gleichen Situtation wie Du. Meine Mutter ist am 22.08 also vor 4 Wochen an Brustkrebs im Alter von erst 50 Jahren. Sie hat gekämpft bis zum letzten Tag und ich bin sehr stolz auf sie wie sie mit Ihrer Krankheit umging. Ich bin 27Jahre alt, und auch wenn man aus dem Gröbsten raus ist, merkt man wie wichtig es ist eine Mutter zu haben. Der grösste Wunsch meiner Mutter war Enkelkinder erleben zu dürfen und er wäre fast wahr geworden, hättte Gott sie nicht zu schnell zu sich geholt. Meine Mutter hat fast 6 Jahre gegen diese Krankheit gekämpft und sie sagt es waren bis auf das letzte halbe Jahr, die besten Ihres Lebens. Sie hat gelernt das Leben zu schätzen und erfahren wie wichtig es ist gute Freunde zu haben.
Mein Vater war nie der Mensch, der die Familie getragen hat. Das Zentrum der Familie war meine Mutter, deshalb ist es für uns alle sehr schwer, dass wir ( wir sind 2 Schwestern) unseren Mittelpunkt verloren haben.
Trotzdem werden wir versuchen weiterzumachen und vor allem füreinander dazusein, wenn das auch schwer ist, da wir grundverschiedene Menschen sind alle 3, deren Unterschiede meine Mutter verstanden hat wie ein Pendel auszugeleichen. Mein Vater fühlt sich sehr einsam und hat so gut wie keine Freunde (Mamma war halt immer da, wenn er jemanden gebraucht hat). Er hängt ziemlich in der Luft, aber versucht sich zu beschäftigen und ich denke er wirds schon packen mit unsrer Hilfe ( Hatte auch mal ein Alkohol Problem)

Was ich noch sagen wollte: Du bist nicht allein, ich kann verstehen, was das für ein Gefühl ist, aber ich bin mir sicher, der Tod ist das Ende des Lebens, aber auch ein neuer Anfang in einer neuen Dimension. --- es gibt ein Wiedersehen -- - Mütter lassen einen niemals allein --- auch wenn sie nicht mehr greifbar sind --- (es sind während der Todeswoche meiner Mutter viele Unerklärliche Dinge passiert, die uns gezeigt haben, dass meine Mutter noch bei uns ist ( bin normal nicht Abergläubisch oder so, aber das alles kann kein Zufall sein)

Fazit: Gebt nicht auf, macht das beste daraus und seid füreinander da.
Meine Mutter wollte nicht sterben, aber jetzt gehts Ihr gut, sie hat keine Schmerzen mehr und sie wird Enkelkinder sehen---auch wenn die sie nicht mehr erleben dürfen.

In diesem Sinne
viel Kraft und liebe Grüsse
Susi

PS: An alle die hier Brustkrebs haben: Es lohnt sich zu kämpfen, auch wenn man laut Schulmedizin nicht mehr gesund werden kann. Jeder Tag ist kostbar und nie umsonst, das hab ich von meiner Mutter gelernt. Den Kampf aufgeben kann man am letzten Tag --- und der kommt für uns alle. Wenn man aber weiss, dass es nicht vorbei ist, dann braucht man keine Angst haben, weder vor dem Sterben noch vor dem nächsten Tag. Klingt geschwollen--- ist aber wahr !!
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