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Alt 21.06.2017, 09:31
amunet amunet ist offline
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Standard AW: Meine geliebte Mama hat Lungenkrebs

Hallo Spongie,

was meinen Mann angeht möchte ich mich kurz fassen weil dies hier schliesslich dein Thread ist.
Mein Mann ist letzte Woche Mittwoch im Alter von 54 Jahren gestorben.Er bekam 4 Chemozyklen (bis Anfang März).Dann folgten 20 Bestrahlungen auf die Lunge und 2x10 an der Wirbelsäule wegen sehr schmerzhafter Knochenmetas.Als das vorüber war wurden Hirnmetas festgestellt und 10 Bestrahlungen am Kopf geplant.Gekommen ist es zu 9.Er bekam bereits seit einer Woche sehr schwer Luft,hatte keinen Appetit mehr usw.Wir dachten es liegt an den ganzen Bestrahlungen.Am Sonntag den 11.06 wollte er dann doch ins Krankenhaus weil er sich nach der letzten Hirn Bestrahlung eh dort melden sollte zwecks anderer Chemo.Leider kam alles anders
Bei ihm wurde eine Lungenentzündung festgestellt,Entzündungswerte kurz vor einer Blutvergiftung und das Blutbild völlig im Keller.Antibiotika und Bluttransfusion halfen nicht.Die Luft wurde immer knapper und dann ging alles sehr schnell.Dienstag Nacht musste er an eine Beatmungsmaske (intubieren hat er abgelehnt).Mittwoch nachmittag waren die Kräfte dann erschöpft.Er hat so gekämpft,war immer zuversichtlich aber es hat nicht sollen sein
Mein Mann ist immer sehr offen zu allen mit seiner Krankheit und den Befunden umgegangen.Ich denke auch das deine Mutter dich schützen möchte und deshalb alles "runterspielt".Du bist aber schliesslich erwachsen und kannst/musst das aushalten.Ob du deine Mutter darauf ansprichst das du Bescheid weisst kannst nur du entscheiden.DU kennst deine Mutter und kannst vielleicht abschätzen wie sie reagiert.Wie sieht es denn mit deinem Vater aus? Kannst du erst mit ihm darüber reden? Vielleicht hat ER auch Redebedarf und ist froh wenn er einmal alles rauslassen kann.
Mich hat das sehr belastet immer stark zu sein.Der einzige Mensch mit dem ich sonst über alle Ängste und Sorgen reden konnte war mein Mann.Da er aber ein absoluter Kämpfer war(immer positiv,ich schaffe das,ich werde wieder gesund) konnte und wollte ich ihn mit den schrecklichen Gedanken die mir im Kopf rumschwirrten natürlich nicht auch noch belasten.Zum Glück war meine Freundin dann immer für mich da.
Unsere Hausärztin hat meinem Mann mal den Vorschlag gemacht zu einer Psychologin zu gehen die sehr viel mit Krebspatienten arbeitet. weil so eine Diagnose erstmal verarbeitet werden muss.Er hat das abgelehnt (typisch MannVielleicht kann deine Mutter sich ja damit anfreunden? Oder sogar du selbst?
Am Montag gehe ICH nun zu dieser Psychologin! Ich bin echt psychisch und körperlich am Ende nach diesen 7 Monaten.Da stürzt ganz schön was auf einen ein und ich bin froh über jede Hilfe die ich zur Verarbeitung bekommen kann.
Eigentlich sollte ich ja im Forum für Hinterbliebene schreiben,konnte mich bisher aber noch nicht durchringen.Ich glaube der Kopf hat es noch nicht akzeptiert
LG amunet
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