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Alt 24.02.2020, 21:15
Saoirse75 Saoirse75 ist offline
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Standard AW: 38-jahre: Nierenzellkarzinom pT3a, V1, M0, N0, R0, G2

Hallo Daniel,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Vor gut dreieinhalb Jahren habe ich die gleiche Diagnose erhalten: Rechte Niere, exakt dasselbe Staging, Tumor ca. 8,5 cm groß. Komplette Resektion der Niere. Seitdem gehe ich regelmäßig zur Nachsorge, bisher (zum Glück) alles ok - bis auf einen kleinen Schockmoment vor zwei Jahren, der sich aber als falscher Alarm herausgestellt hat. Meine Sorge gilt auch der Infiltration in venöse Nebengefäße, daher nehme ich die Nachsorge sicher nicht auf die leichte Schulter, auch wenn sie keinen Spaß macht (KM-Allergie, Buscopan-Unverträglichkeit und vor allem: das tagelange Zittern und Warten auf den Befund). Trotz allem bevorzuge ich die Stamm-CT, da sie bei der Thoraxuntersuchung einfach ihre Vorteile hat. Wenn sich Verdachtsfälle im Bauchraum herausstellen, so können die immer noch durch eine MRT abgeklärt werden.
Die Checkmate 914 Studie, die Birdie erwähnt hat, ist wie schon richtig gesagt, eine doppelblinde Studie. Du musst abwägen, ob du dich sozusagen als "Versuchskaninchen" zur Verfügung stellen willst. Wenn du zum Patientenarm gehörst, der die Wirkstoffkombination erhält, so wird das sicher nicht ohne Nebenwirkungen vor sich gehen, die in seltenen Fällen auch heftig sein können. Ich habe mich dagegen entschieden, versuche mein Leben zu genießen und nicht daran zu denken, dass evtl. noch irgendwo eine Tumorstammzelle spazieren schwimmt. Im konkreten Metastasierungsfall kann man immer noch zu Radio- oder konventioneller Chirurgie reifen oder - bei mehreren Untermietern - mit der "Holzhammer-Medizin" kommen. Ich halte mich einfach an der Hoffnung fest, dass ich zu den 50% der Patienten ohne spätere Metastasierung gehöre.
Psycho-onkologische Betreuung ist sicher wichtig; auch die Treffen mit Selbsthilfegruppen, Betroffenen und deren Angehörigen sind für die Seele wichtig und hilfreich. Der Verein Lebenshaus e.V. bietet auf seiner Webseite weitergehende Informationen und verweist auch auf Treffen von Patientengruppen bundesweit.
So, das war's erst mal von mir. Alles Gute für dich, halt den Kopf oben.
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