Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1133  
Alt 23.06.2010, 00:34
Benutzerbild von flammenwerk
flammenwerk flammenwerk ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2009
Beiträge: 11
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo zusammen,

ich muss sagen, dass ich da immer offener werde . Es ist zwar nicht das erste, was ich den Menschen auf die Nase binde, aber wenn es auf das Thema Krebs kommt, was ja immer irgendwann passiert, dann lasse ich die Hosen runter (Metapher!). Früher habe ich dann nichts gesagt, weil ich Angst vor den Reaktionen hatte. Ich bin sogar jetzt soweit über meinen Schatten gesprungen, dass ich es meinem Chef erzählt habe. Es ist nichts passiert. Im Gegenteil. Er erkundigt sich nun regelmäßig, ob alles in Ordnung ist und fragt wie die Nachsorge war. Das finde ich ok. Wenn ich zur Nachsorge gehe (ich fehle dann immer 2 Tage, um alles auf einmal machen zu lassen), muss ich mir jetzt nichts mehr ausdenken. Das finde ich erleichternd. Früher habe ich dann immer irgendwas Halbseidenens geschwafelt (Kopfschmerzen, Arztbesuche) und das Thema schnell gewechselt.

Bisher habe ich noch nie eine schlechte Erfahrung gemacht, wenn ich von meiner Erkrankung berichtet habe. Die meisten sind interessiert und fragen nach Details, andere nehmen es nur zur Kenntnis und weiter geht es. Die einzig wirklich schlechte Erfahrung, die ich machen musste und die mir bis heute zu schaffen macht ist, dass sich damals, als ich die Diagnose bekam und für drei Monate im KH verschwunden bin, so viele Freunde und Kollegen für immer von mir abgewendet haben. Das macht mich auch heute noch echt wütend.

Ja, so ist das alles... Ach übrigens, ich habe heute das Lauftrikot mit dem Aufdruck geordert. Am 10.7. laufe ich dann damit das erste Mal bei einem Wettkampf. Ich berichte Euch

Viele Grüße
flammenwerk
__________________
Sigma CA Jan 1997, 2 OPs, Chemo angeschlossen. Nachsorge 1x im Jahr (Kolo, Blut, Sono). Bis heute alles i.O.
Mit Zitat antworten