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Alt 27.08.2010, 09:04
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: Wie hilft man?

Hallo Steffi!

Ich sehe, Du bist Dir im Großen und Ganzen im Klaren, weißt Eure Beziehung einzuschätzen - das ist schon mal wirklich gut so!

Weißt Du, jetzt gehe ich mal davon aus, wenn die Kinder 40 und 25 sind, dass die beiden so rund 60-65 irgendwo sind, in einem Alter angelangt, wo man sicher anders "denkt" als mit 40 - bin selber die Tage dann 40 - denke ja jetzt auch anders als wie mit 20 - sehe das Leben durch "andere Augen", denke rationaler irgendwie. Was ich damit sagen will, es ist bestimmt ein haushoher Unterschied, ob ich mich mit 20 verliebe oder mit 60... Mit 20 wahrscheinlich hätte ich noch "alles" für meine große Liebe getan, mit 40, wie ich jetzt bin, würde ich schon abwägen und mit 60, jetzt gehe ich von meinen Eltern aus (beide über 70 und wirklich gut, sportlich, agil beeinander) nur mehr an mich selber hauptsächlich denken - das klingt jetzt wahrscheinlich blöd, aber in dem Alter denke ich misst man bestimmte Dinge anders, vielleicht stellt man sich auch ein Lineal vor von so 80-90 cm und dann blickt man aufs Lineal und es wird einem bewußt, wo man bereits steht im Leben... Und sagen wir mal, wenn ich zb. 65 bin und mich ereilt eine Nachricht, dass ich ernsthaft krank bin, weiß, dass meine Kinder bereits groß sind und sehr gut alleine leben können, die Ehe nie das Non-plus-Ultra war (da es schon mehrere aussereheliche Beziehungen seinerseits gegeben hat und wer denkt, dass eine Frau das nicht mitkriegt, liegt da meines Ea falsch, sie weiß vlt. nicht wer, wie, wo genau, aber das spürt man doch...und vor allen Dingen wird da die Basis der Ehe einfach eher geschwisterhaft sein, wenn nicht teilweise sogar schon "feindselig"), ok, vlt. ist das jetzt der Punkt im Leben, wo die Frau sagt, es ist rein meine Entscheidung! Bis dato war ich "fremdbestimmt" durch Kinder, Mann usw., jetzt müssen mal die anderen akzeptieren, was ich will! Tue ich mir das an, um vlt. noch weitere 10-20 Jahre so weiterzumachen? Vlt. will sie auch einfach ihr bisheriges Leben so gar nicht mehr... und ihre Reaktion ist, dass sie keine Therapie machen will!
Nachdem sie mehr oder minder ihren Mann beschuldigt, dass er dafür verantwortlich ist für ihre Krankheit, könnte ich mir auch das vorstellen!
Der Guru hat ihr vlt. ins Ohr gesetzt, dass Krebs entsteht, wenn die Seele aus dem Gleichgewicht ist, was ich nicht zum ersten Mal höre . Vlt. ist es daher einfach ein "Hilfeschrei" ihres Inneren, verstehst Du was ich meine?
Dass sie eine ganz schwere innere Krise durchlebt, beweisen ja die nächtelangen Diskussionen mit ihrem Mann .

Natürlich ist in dieser Situation ihre ganze Familie "gefordert", allerdings Steffi gehörst Du da nicht dazu, Du kannst Dir den "Seelenmüll" von ihm anhören auf Dich laden lassen, bin mir sicher, dass Du diesen Mann liebst (sonst würdest Du ohnehin nicht das alles jahrelang mitmachen), Du musst nur aufpassen, dass Dich seine Probleme, was in Wahrheit nicht Deine sind!!!, Dich nicht runterziehen! Das klingt jetzt "oberflächlich", das weiß ich auch, aber ich habe sehr oft schon bei mir selber festgestellt, dass mich Probleme/Sorgen anderer derart negativ beeinflussen, schon fast so, als ob es meine wären - psychisch gesehen, das ist wirkliches Mitleid, weil man tatsächlich mitleidet!

Tu Dir selber einen Gefallen, tu möglichst viel, was Dir guttut, auch wenn Du dadurch unter Umständen mal für ihn "nicht verfügbar" bist, was nicht heißt, dass Du ihn im Stich lässt! Du hast Dein eigenständiges Leben, kannst seine Probleme nicht lösen, seiner Frau nicht helfen, aber Du kannst Dir selber einen Weg suchen, wie Du mit dieser Situation zurecht kommst - im Moment tust Du das nämlich nicht wirklich, zu sehr belastet Dich das alles , Deine Gedanken drehen sich den Großteil des Tages wahrscheinlich um seine Probleme! Und das sollte nicht so sein...

Wünsche Dir alles Liebe!
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