Einzelnen Beitrag anzeigen
  #572  
Alt 30.01.2019, 12:33
Benutzerbild von Nixe11
Nixe11 Nixe11 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.10.2016
Ort: Bodensee
Beiträge: 8
Standard AW: Der Mutmachthread

Nach der Diagnose vor drei Jahren habe ich in den Nächten immer wieder das Forum durchgefrostet auf der Suche nach Beiträgen, die von einem guten Verlauf der Therapie und vor allem nach Abschluss der Behandlung berichteten. Diese Nachrichten haben mich aufgebaut und mir Mut gemacht.
Deshalb melde ich mich jetzt auch mal wieder:

Es wurde ein duktales Karzinom in der rechten Brust diagnostiziert, 1,6 cm, yT1c, N1a (3/23), L0,V0,R0, ER 80%, PGR 80%, Score 1, Ki nach OP 5 -10%

Ich bekam 13 Chemos, die letzten drei wollte ich nicht mehr, denn die Neuropathien in den Füßen machten mir hzunehmend zu schaffen. Zum Glück hat sich das später weitgehend gebessert. Natürlich beschäftigte mich der Gedanke, ob diese Entscheidung falsch ist. Später allerdings sagte mit meine Onkologin, dass die Wirkung der Chemo insgesamt sowieso nicht so deutlich war.

Danach folgte eine Amputation der rechten Brust mit sofortigem Wiederaufbau. Eigentlich hatte ich schon damit abgefunden, eine Brust zu verlieren und ich war mir sicher, später keinen Wiederaufbau machen zu lassen. Aber ein Wiederaufbau in der gleichen Operation - die Chance wollte ich ergreifen und habe es nicht bereut. Zwar sieht man die Narbe und die Brustwarze fehlt, aber was soll's. Es fühlt sich normal an, ich brauche keine Einlagen, keine besondere Wäsche und ein Dekolleté kann ich tragen.

Nach der OP folgten noch 28 Bestrahlungen, die auf meiner Haut keinerlei Schäden hinterließen.

Ich bin froh, dass ich eine solche kompetete Betreuung im Klinikum bekommen und ich hier im Forum soviele gute Tipps lesen konnte, wie man die Nebenwirkungen der unterschiedlichen Behandlungen mildern oder vermeiden kann.

Beim Lesen der Geschichten im Forum habe ich mich immer wieder gefragt habe, wie es den einzelnen Frauen geht, von denen man nichts mehr liest, möchte ich mich heute melden.

Ich habe jetzt drei Jahre hinter mir, fühle mich wohl und bin voller Energie. Die Zeit des Tumors liegt hinter mir und manchmal kann ich gar nicht glauben, dass ich diese Erkrankung hatte. Ich bleibe optimstisch und genieße mein Leben und lasse es mir nicht durch Spekulationen vermiesen. Frage nicht "Was könnte kommen?" sondern sage mir, "So lange keine Diagnose vorliegt, dass Herrmann, mein Tumor, wieder eingezogen ist, mache ich mir keine Sorgen. Und auch dann ist das nicht das Ende der Fahnenstange."

Das wollte ich euch sagen. Meine Geschichte werde ich aufschreiben, ein Drittel hab ich schon. Mit diesem Buch möchte ich ebenso Mut machen wie manche andere vor mir auch. Ich weiß, dass man in den Zeiten der Diagnose und Therapie nicht genug Seelenfutter und Aufmunterung brauchen kann.

Alles Liebe für jede von euch
Nixe11
__________________
Lobuläres Karzinom in der rechten Brust, 2,2 cm, leider mit winizgen Ablegern in der gleichen Brust. cT2(m), PN1 (3/23), davon 1/1,sn, c(M0), 100% ER, 70% PgR, Score 2.
Mit Zitat antworten