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Alt 10.03.2004, 11:36
Gast
 
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Standard Gestern waren wir bei der Onkologin

Hallo Petra,
du sprichst mir aus der Seele. So manches mal, wenn ich allein bin, dann rollen und rollen die Tränen. Mit meiner Mutter weinen, niemals !!! Die hat doch nun wirklich genug Kummer. Vor meinem Mann oder den Kindern ( 6 und 8 Jahre alt) geht gar nicht. Auf der Arbeit auch nicht.
Meinem Vater hatten sie im Juni den Darmtumor entfernt. Er konnte jedoch ganz entfernt werden. Die Lebermetastasen waren auch über die gesamte Leber verstreut, wobei da noch zwei große Metastasen sind.
Seit August erhält er Chemo, mit all den 'schönen' Nebenwirkungen. Wir machen eine Berg und Talfahrt durch.
Und wenn wir mal wieder einen Berg erklommen haben, freue ich mich wie ein kleines Kind und könnte die ganze Welt umarmen.
Die Metastasen im Griff zu halten...., wenn dass so einfach wäre. Bei meinem Vater sind sie seit Januar um 10-20 % gewachsen.
Manchmal glaube ich, man kann sich informieren und lesen und beraten lassen, aber ändern tut man nichts. Mir hilft aber es mit der Krankheit umzugehen. Eine sch.... Krankheit.
Ich vermute, dass man nicht mal dann eine Prognose erhält, wenn nichts mehr zu machen ist. Ich genieße jetzt die Zeit, in der es meinem Vater gut geht. Bin für ihn da, egal wie es ihm geht und schaue nur noch von einem Tag zum nächsten. Und glaube mir, man lernt tatsächlich damit umzugehen und man lernt auch sich unter Kontrolle zu halten. Hätte ich bei mir nie für möglich gehalten, bin eben ein Gefühlsmensch und sehr nah am Wasser gebaut.
Eins wollte ich dir noch sagen, es tut unglaublich gut, sich mit Leuten auszutauschen, die gleiches durchmachen.
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, diese schwere Zeit durchzustehen.
Liebe Grüsse
Nessie
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