Einzelnen Beitrag anzeigen
  #50  
Alt 12.02.2004, 20:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard keine zusatzversicherung für krebskranke

Hallöchen Ingrid,

grad so meine Gedanken:
Wenn man sich anschaut, was eine Versicherung eigentlich bedeutet, so ist dies folgendes:

Angefangen hat die Idee bei den Bauern. Immerwieder mal geschah es, dass dem einen oder anderen Bauer der Kuhstall niederbrannte. So ein Bauer hatte jeweils einen grossen Verlust zu tragen, nicht nur wegen dem Kuhstall alleine, sondern auch wegen seinen Tieren, die dem Brand zum Opfer fielen. Und somit war jeweils die Existenz des Bauern und seiner ganzen Familie zerstört.
So schlossen sich eines Tages die Bauern im Dorf zusammen, und berieten:
Wenn wir alle jedes Jahr einen Geldbetrag in einen Topf werfen, alle zusammen, so wird jeweils DEM, welchem grad der Kuhstall abbrennt, der ganze Schaden mit diesem Geld ersetzt. Diese Garantie hat er. Diese Garantie hat jeder, welcher den Geldbetrag jährlich bezahlt.

Tja, und so ist die "Versicherung" entstanden. Nach dem Prinzip: "Alle für einen, einer für alle." Eigentlich ganz simpel.
(Nur gab es damals noch keine "Klauseln" und "Einschränkungen" für sowas, hm-hm!)
Das Grundprinzip ist also lediglich, man bezahlt für einen möglichen "Schaden", welchem einem irgendwann mal passieren könnte. Wenn nicht, dann hat man halt immer "umsonst" bezahlt. Wenn doch, dann ist man froh, kriegt man den ganzen Schaden zurück bezahlt.

Es gab noch nie eine Versicherung, welche jemanden IM Schadenfall aufgenommen hat und diese Leistung auch bezahlt hat. Eine Versicherung ist immer eine VOR-Deckung für etwas Mögliches, das eintreten KÖNNTE.
Aus diesem Grunde müsste man sich ja eben frühzeitig richtig und vollumfänglich versichern lassen, aber das tut nicht jeder, auch weil es jeweils eine Geldfrage ist, oder man sich nicht vorstellen kann, dass mal ein möglicher "Schaden" eintreten könnte. Egal, ob das jetzt eine Brand-Versicherung ist, oder eine Krankenversicherung.
Wenn dann - wie im Beispiel der Krankenversicherung - dann eine Krankheit eintritt, und man nicht genügend gedeckt ist, steht man dann eben ziemlich schlecht da.

Unzumutbar und unmenschlich wird es aber erst recht noch dann, wenn man z.B. zum Sozialamt gehen muss, und diese dort "verlangen", dass man diese oder jene Versicherung künden MUSS. Das ist dann ein Einschnitt in die persönliche Entscheidungsfreiheit des Einzelnen. (Also bei uns bezahlen die Sozialämter einfach die Zusatzversicherung NICHT, selbst nicht für Kranke, die zu ihnen kommen, ... da können die Kranken dann schauen, wie sie da weiter machen: Entweder die Zusatzversicherung künden, oder aber diesen Prämienbetrag von den minimalen Lebenskosten abzwacken, die eh nirgendwo hinreichen.)
Solche Beispiele sind eben reiner Repressions-Zwang.

Eine Versicherung kann jeweils nur das leisten, was sie auch beinhaltet: Die entsprechende Deckung gemäss den Bedingungen. - Viele Leute wissen gar nicht so genau, WIE sie eigentlich gedeckt sind, ... denn das Angebot ist so gross, die "Schadens"-Möglichkeiten enorm vielfältig.

Eine Versicherung kann aber auch "Ausnahmen" genehmigen, und diese Leistungen übernehmen. (Man muss jeweils dann halt einfach Gesuche einreichen.)

Eine Versicherung hat aber auch noch viele andere Möglichkeiten: Zum Beispiel kann sie etwas tun mit ihrem jährlichen "Überschuss". Sie kann dieses Geld in einen Fonds oder eine Stiftung legen, um sie - grad für Krebskranke, oder auch AIDS-Kranke, oder anderen Menschen mit schweren Krankheiten - einzusetzen. (Ich glaube, die Allianz macht sowas schon.)

Ah, sind nur grad meine Gedanken zum Thema Versicherung. - Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, die Versicherungen mit ihren Überschüssen genauer anzupeilen? Um DARAUS eine neue Versicherung zu schaffen? Für Krebs- oder AIDS- oder MS-Kranke?


Ja, liebe Ingrid, der Satz "Der Doktor hat gesagt ..." ist natürlich auch normal. Wem, ausser dem Doktor, soll man denn sonst vertrauen, wenn man krank ist?
Interessanter wird's dann, wenn man sagen muss: "Dieser Doktor hat DAS gesagt, und der andere Doktor hat DIES gesagt." Da fängt man dann meistens an, zu hinterfragen. Aber als Laie, da hast Du recht, hat man dann ziemlich Mühe damit. (Ich kenne das auch.)
Dabei ist das Verhältnis zwischen Patient und Arzt am Ende ja lediglich eine "Dienstleistung". Der Arzt berät und empfiehlt (dafür wird der Arzt auch bezahlt), und der Patient entscheidet. Nichts anderes. (Ausser im Notfall, wo der Patient nichts mehr selber entscheiden kann.) - Das ist eigentlich "Patienten-Recht", aber meistens vergisst man das gerne mal.

Ich sende Dir liebe Grüssli, liebe Ingrid, bis später, gell?
Die "krasse" Brigitte
PS. Der Zahnarzt war okay. Wie Zahnärzte eben sind, grins! - War nur eine Zwischenkontrolle.
Mit Zitat antworten