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Alt 06.10.2008, 13:10
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kerstin36 kerstin36 ist offline
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Daumen hoch Meine beiden Söhne

Hallo Ihr Lieben,ich bin schon einige Zeit hier Mitglied und möchte Euch unsere Geschichte erzählen.
Im Februar 1990 wurde unser Sohn geboren und wie alle Eltern waren wir überglücklich und sehr stolz. Er entwickelte sich prächtig und wir wir hatten keine Sorgen. Im Dezember 91 erkrankte er an einer Grippe und bekam Atibiotika,diese jedoch keine Besserung brachte. Immer wieder lief ich zum Kinderarzt und dieser beruhigte mich. Nach zwei Wochen hielt ich es nicht mehr aus,daß Fieber bekamen wir nicht in den Griff und seid 2Tagen schrie mein Kind wenn ich es nur anfassen wollte.
Nach langer Diskussion gab mir der Arzt am 22.12.1991 eine Einweisung ins Krankenhaus und es folgten Tage der Ungewissheit. Ein furchtbares Weihnachtsfest,welches eigentlich keins war und das Warten auf ein Ergebnis.
Am Silvestermorgen dann endlich der Anruf aus der Klinik. Unser Sohn sollte nach Berlin verlegt werden,es stimmt etwas mit dem Blut nicht. Ich weiß heut nicht mehr wie ich die Zeit bis zum eintreffen ins Krankenhaus überstanden habe,aber ich war überglücklich meinen kleinen Sonnenschein wieder in den Armen zu halten. Das Gespräch mit den Ärzten rauschte an mir vorbei,es blieb immer nur das eine Wort: LEUKÄMIE
Es war eine unendlich schwere Zeit,mit hoffen,bangen und vielen Tränen. Aber wir haben gekämpft und gewonnen.Es geht Ihm heut super und er zeigt mir heut oft das es sich zu kämpfen lohnt,denn es sollte uns ein zweites mal treffen.
Im Mai 1999 wurde unser Jüngster geboren und er war von anfang an unser Sorgenkind.Er machte die Nacht zum Tag und schrie stundenlang aus Leibeskräften. Ich zweifelte oft an mir und ob ich alles richtig machte. Ich fragte den arzt um Rat,gute Tipps gabs auch von Freunden und Familie,doch es wurde immer schlimmer. Als er 9 Monate alt war verschlechterte sich sein Allgemeinzustand so dramatisch,daß eine sofortige Einweisung in die Charite nach Berlin erfolgte. Ich dachte ich bin in einem Alptraum und dies wurde auch einer.
Es folgten ein Untersuchungsmarathon und am Abend war mein Baby im OP und danach auf ITS. Ich saß an seinem Bettchen und weinte die ganze Nacht.
Immer wieder sagte ich mir,daß dies kein Mensch zweimal aushalten kann.
Aber man kann und man kann über sich hinauswachsen.
Die Diagnose lautet Hirntumor. Heut ist mein Sohn 9 Jahre und für uns ein großer Kämpfer. Mit seinen Behinderungen haben wir alle gelernt zu leben und er zeigt uns wie lebenswert dieses eine Leben ist. Jeden Tag geniessen wir,trotz Dauerchemo.
Ich wünsche Euch allen viel Kraft,auch wenn es manchmal sinnlos erscheint,aber es lohnt sich zu Kämpfen.

Ganz liebe Grüsse Kerstin
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