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Alt 04.10.2007, 00:51
jelo75 jelo75 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Aus aktuellem Anlass ein Update zu die diesem Thema,

- Ich fange mal an zu erzählen:

Nachdem der Tumor aus Papa´s Kopf erfolgreich operiert worden ist hatte ich so etwas ähnliches wie Hoffnung. Mein Papa war seit langem mal wieder er selbst. Ich glaubte bereits, dass er die Kurve kriegen kann...

Leider wurde ich better enttäuscht! Papa wurde aus dem Krankenhaus als Krebsfrei entlassen und sollte sich eigendlich auf die Strahlentherapie vorbereiten. Es kam aber irgendwie ganz anders. Papa´s Zustand verschlechterte sich zu Hause. Er klagte über Schmerzen und brch einmal auf der Toilette zusammen. Mein Mama fand ihn und rief einen Krankenwagen. Mein Vater verweigerte die Mitfahrt! Das ist ca. 3 Wochen her. Ein paar Tage später hatte mein Vater einen Schwächeanfall, meine Schwester (Sandra) rief mich abend um 22:50 an und berichtete mir, dass sie gerade einen Krankenwagen gerufen hat. Damals wohnte ich noch ca. 10min. zu Fuß von meinen Eltern entfernt. Ich lag bereits im Bett und nach diesem Anruf war ich hellwach! Ich zog mich an und sprintete los... Gerade an m einer Haustür angekommen sah ich einen Krankenwagen an meinem Haus vorbei fahren und ich wusste wohin er wollte...
10 min. zu Fuß war der Weg zu meinem Elternhaus und ich versichere euch, in dieser Nacht brauchte ich nicht mehr als 3min. !
Die Rettungssanitäter nahmen ihn mit ins Krankenhaus und es wurde eine lange (kurze) Nacht...

EIn paar Tage später hatten wir Untersuchungsergebnisse *schock* :

Papa´s Krebs hatte gestreut... Hüfte, Rücken, Wirbelsäule... alles voll... *SCHOCKLASSNACH*
An dem Samstag abend, Sandra war beruflich in Berlin, habe ich mich im Krankenhaus von meinem Papa verabschiedet und ihm alles gesagt was zu sagen war. Als ich ein wenig verheult aus dem Krankenhaus kam, begegnete mir Sandra. Wir sind nocheinmal zu Papa und ich schwöre wir beide dachten das Gleiche. Ich hätte nicht 1€ darauf gewettet das ÜPApa diese NAcht, geschweige diese Woche überlebt...
Papa äusserte den Wunsch "zu Hause sterben zu wollen" , darauf hohlte meine Mama Ihn in einer "Hau ruck" Aktion ohne jede Rücksprache mit uns aus dem Krankenhaus...

Seitdem passieren die merkwürdigsten Dinge...

Ich selbst hatte (habe) ein wenig Stress: Ich stand zu diesem Zeitpunkt kurz vor meinem Umzug. Meine alte Wohnung sah entsprechend aus *alleskaputtnichtsmehrschön* und meine neue Wohnung bot mir noch nicht die Vertrautheit die ich brauchte. Ich hatte am Samstag Umzugstermin und es lief sehr gut. *DANKE* Ich schwöre, in dieser Woche stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch!

Gestern ist Papa aus dem Bett gefallen. Gerade zu dem Zeitpunkt als Mama bei Opa war... Ich befand mich mit meinem Kumpel Matthias in meiner alten Wohnung, um Tapeten abzureissen. Aus irgend einem Grund hatte ich das Bedürfniss bei meinen Eltern anzurufen. Gesagt getan. Als ich Mama Stimme höhrte wusste ich sofort das irgendetwas passiert war... Nach kurzer Klärung der Situation sind Matthias und ich mit WARP Geschwindigkeit zu meinem Elternhaus gerast... Gott sei dank war alles nicht so schlimm wie befürchtet. Matthias und ich trugen Papa gemeinsam ins Bett und tranken noch eine Tasse Kaffee... Da Papa kurz vorher seine Tabletten (Morphin) bekommen haben musste, sah er auf einmal Eichhörnchen im Wohnzimmer... Toll, wenigstens die Drogen wirken...

Soweit das Update... Ich hoffe, dass...
... ihr mehr Glück habt als wir,
... Sandra, Mama und ich jetzt noch die letzten Wochen (Tage?) mit meinem Vater geniessen können...

... und erzähle mir nicht wie Er gestorben ist, erzähle mir was für ein Mensch er war...

Gruß,

Jens
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Die Hoffnung stirbt zuletzt...
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In memory off ... Peter L. 13.04.1948 - 09.10.2007
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