Thema: Dieter
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Alt 25.05.2009, 21:11
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Sadie Sadie ist offline
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Registriert seit: 19.06.2007
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Standard AW: Dieter

Liebe Dani und liebe Ireen,

danke für eure tröstenden Worte. Das allein tut schon manchmal gut. Im Umfeld hört man immer, reiß dich zusammen, du musst stark sein,....
Ich hab aber das Gefühl, ich kann es nicht mehr. Ich halt das einfach nicht mehr aus. Die Angst nimmt mir die Luft zum Atmen. Es ist wie ein éin Zeitsprung zurück. Wochenlanges Bangen um sein Leben, jeden Tag die Fahrt in die Intensivstation, das Herzklopfen auf dem Weg dahin, der erste Blick auf den Monitor, die vielen Komplikationen. Danach das wochenlange Bangen, in welchem Zustand er überlebt.
Es war sicher sehr viel dramatischer als jetzt, aber ich kann einfach nicht mehr damit umgehen, ich fühl mich so hilflos und mein Schwiegerpapa fehlt mir so unendlich.

Klärung haben wir auch heute nicht erhalten (seit %.Mai geht das so!!!). Das ERCP ergab zwar, dass bis auf die Pfortaderthrombose und einer verletzten Stelle im rechten Gallengang NICHTS weiter an Galle und BSD ist, aber der OA meinte, es sei definitiv was an der Leber!! Man will jetzt die bei der Biopsie am 5. Mai entnommenen Proben nach Hannover einschicken. Hähh????? Ich versteh gar nichts mehr, denn vergangene Woche war die Leber noch i. O. nach ärtzl. Aussage. Nur eine leichte Fettleber durch die vielen Medikamente und die damalige wochenlange künstliche Ernährung.
Irgendwie bin ich jetzt völlig durch den Wind, ich bin zwar sehr froh, dass v.a. an der BSD nichts ist, weiß aber trotzdem nicht mehr.
3 Stunden nach der Untersuchung bekam er zudem extreme Schmerzen im Oberbauch, die sich dann erst langsam durch intravenöses Schmerzmittel gaben.
Morgen ist evtl. Blasenspiegelung, am Donnerstag Darm.
Auffällig ist sein Urin, der hat die Farbe wie dunkler gelber Textmarker, richtig stechend grell, Billirubin ist massiv erhöht und der Eisenwert im Plasma ist auch viel zu hoch.

Leider kann ich mich nicht krankschreiben lassen, habe einen ganz und gar unmenschlichen Chef in der Hinsicht. Vor 4 Jahren bei der Hirnblutung war ich ein Vierteljahr krank. Es ging einfach nicht anders, ich war den ganzen Tag im KH, hab ihn gedreht, gewaschen usw. Später habe ich mit ihm mühsam Schlucken, Essen, Aufstehen geübt. Das war einfach wichtig!!!! Dazu kommt, dass ich Lehrerin bin und da auch so schon bestimmten psychischen Belastungen ausgesetzt bin. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Beruf, aber eine Horde schreihender Pubertierender kann man dann ganz schlecht ertragen. Auf alle Fälle habe ich mir damals oft den Vorwurf gefallen lassen müssen, ich sollte mich zusammenreißen, schließlich wäre mein Mann krank und nicht ich.
Im vergangenen Jahr hatte ich noch mal den selben Ärger, es ging um eine PRIVATE Fahrt mit dem Lehrerkollegium, an der ich nicht teilnehmen wollte, weil mein Schwiegerpapa seinen (wie uns schon da klar war, letzten Geburtstag feierte). Jedenfalls habe ich das Gefühl, das Mitgefühl überzustrapazieren, wenn ich jetzt schon wieder fehle.
Es ist einfach nur verfahren.
Danke, dass ich das hier schreiben durfte.

LG Sadie
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[B]D. (mein allerliebster Schwiegerpapa) - Prostatakrebs und Hirnmetastasen
Du wirst immer in meinem Herzen sein!
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