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Alt 18.02.2016, 16:43
Helena S Helena S ist offline
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Standard AW: Tonsillenkarzinom

Tonsillenkarzinom links, pT2 pN0 nM0 R0 G2 im November 2014 operiert. Tumorseite gelasert, andere Seite "normal" - danach war erstmal alles neu angesagt, was Essen und Trinken betrifft. Es ging aber erstaunlich gut und schnell, so dass ich fast alles wieder vertragen und auch schlucken konnte.
Nach 2 Wochen von den 1. OP dann Neck dissection links , 27 Lympfknoten raus und glücklicherweise waren alle tumorfrei.
Trotzdem habe ich vorsichtshalber eine adjuvante Radiatio bekommen, 37 x ,insgesamt 7.5 Wochen. Vor der Bestrahlung mussten die Zähne noch durchgescheckt werden - bei mir mussten 3 auch noch gezogen werden aber das war der kleinere Übel. Auch habe ich eine Strahlenschutzschiene angefertigt bekommen.
Die Operationen habe ich nicht als sehr belastend empfunden, größere Schmerzen hatte ich auch nicht. Die Narbe am Hals ist jetzt schon fast unsichtbar, mit der Lymphe habe ich auch keine Probleme, eine Lymphdrainage habe ich vom Krankenhaus bei jeder Nachuntersuchung verschrieben bekommen.

Chemo habe ich nicht gehabt.
Bei der Bestrahlung hatte ich erst in den letzten 2 Wochen "schlimmere" Nebenwirkungen, konnte schlecht schlucken und hatte Schmerzen.
Äusserlich habe ich keine Probleme mit meiner Haut gehabt, habe allerdings auch wie ein Weltmeister mich mit Bepanthen Lotion eingerieben.
Das Essen war eine ziemlich anstrengende Angelegenheit, man muss ausprobieren was geht und was nicht, Avocados z.B. war bei mir gut. Einfach alles mögliche ausprobieren. Hauptsache nahrhaft!
Der Geschmackssinn war allerdings gleich weg so dass vom Geschmack her alles egal war. Jetzt, nach einem Jahr kann ich, außer süß, schon ganz gut schmecken.
Ich konnte von Anfang an besser sehr warme, fast heiße Flüssigkeiten und Speisen vertragen, kalt ging gar nicht.
Ich habe versucht mein Gewicht zu halten, ist mir nicht ganz gelungen aber den PEG habe ich nicht gebraucht. Das Essen ist nach wie vor manchmal etwas schwierig, aber ich empfinde es nicht als sehr schlimm - Gewichthalten ist schon anstrengend!
Während der Bestrahlung habe ich sehr viel Salbei-, Thymian-, Ringelblumen- und Johanniskrauttee getrunken, zig mal ( trotz brennen ) am Tag die Zähne geputzt, weil Mundpflege sehr wichtig ist! Mit Salzlösung habe ich auch gegurgelt und bei mir hat Glandomed mit Lidocain (betäubt - Verschreibungspflichtig) bei den Schmerzen im Mund geholfen. Ich habe außer dem festgestellt, dass Diclofenac , die ich normalerweise als Tablette für meine Rheumaschmerzen genommen habe , als Zäpfchen sehr gut schon nach der OP´s gegen Schmerzen im Hals geholfen haben , ich musste nichts schlucken als ich es nicht konnte - und das war gut so.
Gegen Trockenheit im Mund habe ich einen Glandosane Spray - bekommt man vom Arzt verschrieben oder Dentaid xeros Spray heute noch für die Nacht, tagsüber "reize" ich immer noch ab und zu die Speicheldrüsen mit frisch gepresster Zitronensaft. (iiihhh das brennt auch, geht aber rasch vorbei)
Ich glaube, sehr viel Glück gehabt zu haben , weil die Nebenwirkungen nicht so gravierend waren. Die Reha hat mir geholfen auf die Beine zu kommen, denn ich war immer sehr müde und erschöpft! Die Erschöpfung geht auch sehr langsam weg aber jetzt nach 1 Jahr kann ich sagen, dass es mir schon gut geht, die Untersuchungen finden ab 2016 alle 3 Monate statt und bis jetzt war alles in Ordnung. Ich fühle mich aber auch sehr gut betreut von allen Ärzten.Eine Feststellung über eine Behinderung habe ich vom Amt sofort bekommen, den Antrag hat man in der Reha gestellt. Liebe Crina, ich wünsche Deiner Mutter alles Gute und bitte nicht verzweifeln, lieber einmal zuviel nachfragen bei den Ärzten und sich informieren lassen, das beruhigt! mit lieben Gruß Helena
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