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Alt 02.03.2010, 07:43
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Chrigissi Chrigissi ist offline
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Registriert seit: 09.11.2008
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Standard AW: Scheidung trotz Krebs????

Liebe Heike!
Ich möchte mich auch zu Wort melden. Meinen " Vorschreiberinnen"
kann ich mich in einigen Dingen anschließen.
Ich wohne seit dem Mauerfall mit meiner Schwester zusammen in einer Wohnung. ( Wirtschaftlichkeit)
Wir haben uns immer bestens verstanden, auch heute noch. Doch 2007 bekam sie die Diagnose: Krebs. Für mich war es selbstverständlich, das packen wir gemeinsam. Heute, nachdem ihr Bein amputiert wurde und sie durch soviele Chemos mußte, sieht auch bei uns die Welt anders aus. Ich gehe voll arbeiten und versorge sie so gut ich kann. Früher haben wir vieles gemeinsam gemacht, nun ist alles, fast alles, mein Part. Ich habe auch solche Tage wie Dein Mann, da möchte ich abhauen. Ja, wir reden darüber, aber meist auch erst wenn das Kind schon im Brunnen ist. Jetzt, nachdem sich die Metastasen wieder lautstark gemeldet haben, macht sich auch bei mir wieder die Angst breit, was ist mit mir wenn ihr was passiert???? Ich bin auch nicht gern alleine. Jedenfalls darf ich nicht daran denken. Nun suchen wir unsere Gemeinsamkeiten und versuchen das beste daraus zu machen. Nun kommt auch das Reden wieder ins Spiel.
Ich denke, eine Scheidung ist nicht die Lösung. Ich vermisse auch mal ein nettes Wort oder ne Geste, die mich wieder vorantreibt, ich habe das auch angesprochen, da war sie sprachlos. Ja auch wir sind durch diese Krankheit sensibel geworden. Wir erwarten keine Dankeshymnen, aber ein wenig Anerkennung , das schon. Ich finde es gibt so viele Möglichkeiten das zu tun.
Vielleicht fällt Dir ja noch ein was Dein Mann gerne hat, dann versuch doch so mal wieder an ihn ran zu kommen. Auf alle Fälle müßt ihr beide es wollen wieder mehr Nähe aufzubauen. Ich ,liebe Heike, wünsche Euch beiden gutes Gelingen, 29 Jahre.....die sind es doch wert miteinander zu reden.
Liebe Grüße: Christine
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Wirklich trösten kann nur,
Wer selbst durch Leid gebeugt wurde.
Annegret Kronenberg
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