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Alt 25.05.2006, 11:53
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hi,

ich denke, in jedem Fall ist Krebs ein einschneidendes Erlebnis und es gibt diesbezüglich kein "bestes" oder "auf jeden Fall zu erwartendes" Verhalten. Es ist einfach individuell und jedes Verhalten ist legitim in einer Ausnahmesituation. Versuche deinen Vater so zu nehmen, wie er ist. Wenn er reden möchte, rede mit ihm und wenn er es totschweigen möchte, vergewissere dich, dass es sein wirklicher Wunsch ist und lasse ihn bei Bestätigung in Ruhe. Das Leben geht nunmal weiter.

Ich weiß, dass nichts hässlicher ist, als empfundene Hilflosigkeit (mein Vater ist am Darmkrebs gestorben). Und ich weiß auch (weil ich ja jetzt selbst auch die Patienten-Seite kenne), dass es schwerer sein kann, Angehöriger zu sein als selbst betroffen. Als Betroffene kann ich das Geschehen für mich hinnehmen, mich neu positionieren und wenn es irgendwann sein muss, auch abschließen. Ein Angehöriger kann das Thema nicht hinnehmen - könnte ja einen der Lieben verlieren - und nie abschließen, denn er wird weiterleben und selbst viele Jahre später schmerzen die Erinnerungen noch.

Ich drücke euch allen die Daumen. Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft und deinem Vater von ganzem Herzen eine erfolgreiche Chemo. Grüße ihn von mir.

LG chaosbarthi
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