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Alt 20.03.2006, 00:29
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Nierenkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo Winnie,
klar, Operieren ist eine Möglichkeit, und wenn in einem halben Jahr wieder eine Metastase auftritt, wird wieder operiert usw. und der Chirurg ist beschäftigt.

Man kann zwar auch eine IMT (Interferon usw.) beginnen, man kann damit Erfolg haben oder auch nicht. Aber auch da ist man im Falle des Erfolges nicht sicher vor wieder auftretenden Metastasen. Und sie ist ziemlich belastend, möglicherweise mehr als eine Operation.

Ich tendiere zu einer dritten Möglichkeit, die es seit kurzem gibt, nämlich zu einem der neuen Angiogenesehemmer Nexavar (Sorafenib) oder Sutent. Beide sind in den USA bereits im Handel, die Zulassung in Deutschland wird für dieses Jahres erwartet. Wichtig ist aber, daß man jetzt ziemlich leicht an einer Studie teilnehmen kann. Die Erfolgsmeldungen hören sich sehr gut an. Bei Interesse könnte ich Dir Kontaktstellen nennen.
Schön ist bei diesen Präparaten, daß man sie als Tablette einnehmen kann. Leider ist über Langzeiterfolge noch nichts bekannt.

Schließlich gibt es noch die Mistel. Wenn Du mehrere meiner Beiträge gelesen hast, wirst Du meinen ungewöhnlichen Weg ein wenig kennen gelernt haben.
Nach der Operation im Nov. 2000 wurde mir freundlicherweise am Tage der Entlassung eröffnet, daß ich dann wegen der Lungenmetastasen eine Chemotherapie machen solle. Meine innere Stimme sagte: du schaffst das ohne Chemo. Also wartete ich ab, baute auf die Kraft des Geistes, auch noch als ich erfuhr, daß es 12 Metastasen waren, und als ich feststellen mußte, daß diese allmählich wuchsen. Erst nach vielen Monaten begegnete mir ein anthroposophischer Arzt, und ich begann mit einer Iscador-Therapie. Im Laufe mehrerer Monate verschwanden alle Metastasen, nur eine blieb oder entstand neu. Mit dieser lebe ich seit langem, sie hat ihr Wachstum längst eingestellt und scheint inzwischen auf dem Rückzug zu sein. Seit 4½ Jahren spritze ich nun und ein Ende ist noch nicht erkennbar. Zwischendurch hatte ich auch ein paar Mistel-Infusionen.
Ich weiß auch von einem Patienten, der allein mit der Mistel einen ganzen Nierentumor losgeworden ist.

Eine Garantie bietet leider keine der genannten Möglichkeiten.
Die Operation geht am schnellsten, die IMT ist am härtesten, die Mistel ist am schonendsten, die Angiogenesehemmer sind das Neueste.

Nun habt Ihr die Qual der Wahl. Ich hoffe, erfahrene Ärzte einer Uni- oder anderen großen Klinik können Euch weiterhelfen.
Alles Gute
Rudolf

PS.
Wurden Knochen- und Hirnmetastasen ausgeschlossen?
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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