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Alt 03.05.2007, 13:02
Lola² Lola² ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
Beiträge: 34
Standard AW: Wo bleiben meine Tränen?

Hallo ihr LIeben,
erst mal an euch alle mein herzliches Beileid. Ihr habt alle einen euch sehr nahestehenden Menschen verloren, was wohl das schlimmste ist, was einem auf dieser Erde wiederfahren kann.

Mir steht das leider auch in den nächsten Tagen oder Wochen bevor. Ich bin 26, meine Mom 61 und sie hat Krebs im Endstadium. Sie kämpft seit 9 Jahren, hat immer wieder alle Energie in IHre Gesundheit gesteckt, doch nun ist sie zu schwach.

Was ihr erzählt über die Trauer, läuft bei mir jetzt schon genauso ab.
Ich kann schon jetzt nicht mehr weinen, dabei ist meine Mama neben meinem Mann und meiner schwester für mich der wichtigste Mensch auf der welt und ich weiß, dass sie bald gehen muss.

Ständig kommen irgendwelche Verwandte, Bekannte, für die das ganze "plötzlich" kommt, nur weil sie sich eben wochenlang nicht erkundigten. Sie liegen mir dann heulend in den Armen, was mich irgendwie nur aufregt und ich kann nicht mitweinen. Ich weiß nicht, wieso? Vielleicht, weil ich mich schon so lange auf ihren Tod vorbereite, oder weil ich mich schützen will, ich weiß es nciht und ich kann es auch nicht verstehen.

Ich denke die ganze Zeit nur daran, dass ich erleichtert sein werde, wenn sie gestorben ist. Dass ich mir keine Sorgen mehr machen muss und sie erlöst ist und keine Schmerzen mehr hat. ABer wenn ich eure Zeilen lese, wird wohl überhaupt nichts besser. Die Angst, die mir die ganze Zeit im Bauch sitzt, macht mich fertig. Ich will, dass das "danach" aufhört! ist das nicht so???

Jeder trauert anders. Wenn man nicht weinen muss, ist das ok. Es heißt nicht, dass man weniger trauriger ist, wie jemand, der weint. Man muss auch nicht traurig sein, wenn man eigentlich gerade glücklich ist, nur aus schlechtem Gewissen. Unsere Lieben würden sich das nicht wünschen. Sie wissen, dass wir sie lieben, auch wenn sie nicht mehr da sind. Und sie wollen, dass wir unser Leben weiterleben und glücklich sind.

Die Trauer beginnt wohl schon vor dem Sterben (wie bei mir) und endet vielleicht erst nach Jahren, vielleicht auch nie. Ich weiß es nicht. Aber alles ist legitim, sofern man den Toten im Herzen behält und sich selbst nicht von der Trauer zerfressen lässt.

Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft. Ihr müsst in die Zukunft blicken. Irgendwann wird der Moment kommen, da werdet ihr die alten Sachen "ausmisten", das ist der Augenblick des Loslassens (nicht des Vergessens!!!) und eure gestorbenen Angehörigen werden euch das nicht übel nehmen. Aber lasst euch Zeit. Den Moment bestimmt ihr selbst. Und wenn es erst nach 5 Jahren ist!

Hmm, ich rede hier blöd daher und weiß eigentlich noch gar nicht, wie es danach ist. Seid mir nciht böse, ich versuch nur zu helfen und gebe Ratschläge, von denen ich denke, dass sie helfen könnten.


Liebe grüße
Lola²
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