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Alt 22.12.2005, 00:31
purzel purzel ist offline
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Standard AW: stirbt meine mutsch ? - ich habe angst !!!

liebe gabi,
es tut schon gut, wenn man hier einfach verstanden wird !!
auch ich muß vieles mit mir selbst ausmachen, da ich auch keinen partner und kinder habe. ich habe zwar eine schwester, aber die ist selber schwer krank (ms).
gott sei dank ist das thema sterben bei meinen eltern und mir kein tabu.thema... wir haben gerade heute darüber gesprochen, dass ich eine anonyme beerdigung, wie sie meine mutsch wünscht, für MICH nicht so toll finde. ich hätte für später schon gern einen ort, an dem all meine lieben "liegen" und ich als "übriggebliebene" (*heul*) trauern kann.
wir haben da ganz ruhig drüber gesprochen und ich glaube, meine eltern haben sich sogar gefreut, dass wir darüber sprechen und ich auch meine "wünsche" (die hoffentlich zumindest noch einige monate in der zukunft liegen .... *hab immer noch soooo eine angst*) thematisiere....
ich merke bei meinen eltern, dass sie sich sehr stark mit dem thema sterben auseinandersetzen... (wie ja auch ich)... meine mutsch sagte dann z.bsp., dass es IHR dann aber wichtig sei, dass ihr grab auch ein wenig gepflegt würde (sie weiß, dass ich insg. eher "schludrig" bin...;-) ) und auch da kann ich sie gut verstehen.
insgesamt haben wir im moment sehr gute und nahe momente, an die ich mich später sicher oft erinnern werde. das war auch bei uns nicht immer so... aber in den letzten wochen habe ich zu meinen eltern eine nähe entwickelt, für die ich sehr dankbar bin.

ich wünsche dir, dass auch ihr euren weg für euch gut beschreiten werdet - jeder und jede familie geht schließlich einen anderen, aber dafür nicht schlechteren weg.
ich denke, dass es deinem paps schon hilft, wenn du einfach da bist. auch mein papa ist eigentlich eher der schweigsame typ, der alles mit sich alleine durchmacht.... für ihn ist es die größte hilfe, wenn ich einfach häufig zu besuch komme und er dann auch mich noch "versorgen" darf... ;-)
sehr gefreut hat ihn auch meine ansicht über die anonyme bestattung... und ich habe auch mindestens 3 anläufe gebraucht, bis ich das thema angesprochen habe... bin aber froh, dass ich es getan habe...
der , der gehen muß. sollte wissen, dass seine wünsche respektiert werden.. aber er muß ja auch wissen, was seinen lieben wichtig ist..

ich habe weiterhin große angst, vor dem was kommt. bislang schlägt das medikamént noch nicht an... aber das sicher auch noch etwas verfrüht...

ich bin in gedanken bei dir und hoffe, dass du noch viele schön-lustige momente (kann ich sehr gut verstehen... auch wenn manchmal mit etwas galgenhumor...) mit deiner mutter und auch deinem vater hast.

ich denke im moment sehr oft an das lied von den bläck föss "irgendwas von dir bleibt hier"....und so wird es auch sein!

ich wünsche dir die kraft, die du brauchst und suche DIR eine ablenkung ( bei mir ist es das reiten). es tut eltern gut zu sehen, dass ihr kind das leben "im griff" hat....
hoffe, der spruch klang nicht blöd.... wünsche dir wirklich das beste der welt!
liebe grüße,
purzel



Zitat:
Zitat von Gaby283
Liebe Purzel,

ich kann mich nur wiederholen...ich kann dich voll und ganz verstehen!

Ich habe sogar schon ganz behutsam angefangen, mit meiner Mutter über das Thema Tod/Sterben zu reden. Ich finde es sehr wichtig, die vielen Dinge, die mir im Kopf rumgehen mit ihr zu bereden. Vielleicht erhoffe ich mir dadurch - dass wenn es soweit ist - ich damit besser umgehen kann. Denn als ich 4 Jahre war starb mein über alles geliebter Opa an Krebs. Von heute auf morgen war er weg und man hat mit mir nie darüber gesprochen. Als ich 9 war starb meine Oma sehr qualvoll an Krebs. Da hat man wohl von mir erwartet, dass ich das alles so wegstecke. Das alles hat eine Art "Trauma" bei mir hinterlassen. Deswegen ist es so wichtig für mich, dass ich das alles bearbeite und nicht mehr verdränge! Sorry, jetzt bin ich vom Thema abgekommen...aber ich musste es mir mal von der Seele schreiben.

Meine Mama und ich haben traurige und auch mal wieder schöne+lustige Tage/Stunden. Mein Vater kommt nicht gut mit ihrer Krankheit zurecht. Er kann nicht darüber reden. Aber das geht wohl vielen so.



Das sehe ich auch so. Ich möchte auch nicht, dass meine Mutter sich für uns quält, nur damit wir sie um allen Preis der Welt vielleicht noch ein paar Wochen länger bei uns haben. Habe ihr das auch schon gesagt. Nur möchte ich, dass sie es uns dann sagt, damit wir die verbleibende Zeit gemeinsam verbringen können. Und wenn es dann soweit ist, dann wünsche ich mir, dass ich bei ihr sein kann, damit sie keine Angst hat. Meine Mutter ist meine Bezugsperson Nr. 1. Leider habe ich keine Geschwister, Kinder oder einen Partner, der/die mir helfen könnten.

Ich hoffe, du warst erfolgreich auf der Suche nach eurem Medikament. Aber toll ist auch, dass deine Mutter sich doch dafür entschieden hat. Ich drücke euch weiterhin alle Daumen!

Liebe Grüße,
Gaby
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