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Alt 25.10.2016, 01:53
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo mimi1979,

Zitat:
Ja ich schmeisse den Saftladen immer noch, ich glaub manchmal vergessen wir alle das ich krank bin, mich eingeschlossen.
Das klingt nicht gut. So nach dem Motto:
Läuft alles wie eh und je.
Denke, es wäre besser für Dich, wenn Du Deine drei "Männer" etwas mehr "reintreibst", um Dich zu entlasten.
Weißt schon - "Hotel Mama" hat vorübergehend Betriebsurlaub.
Sollen doch Deine Männer mal den Saftladen schmeißen, um Dich zu verwöhnen.
Das machen/können die schon.
Brauchst sie nur zu fordern, um Dich darüber wundern zu können, was sie auch ohne Dein Zutun verrichten können.

Zitat:
Wenn ich allerdings mich zu sehr anstrenge, merke ich das sofort. Mein Körper ist da ziemlich schnell im Signale geben
Dann reagier bitte auch entspr. darauf und schon Deinen Körper.
Bei mir war mit zunehmender Anzahl der Zyklen auch zunehmende Anstrengung feststellbar.
Sogar beim Gehen kurzer Distanzen.
Oder auch beim an sich lächerlichen Treppen-Steigen von nur einer Geschoß-Höhe jagte mir zunehmend der Puls hoch.

Zitat:
Wie lange dauert es bis ich wieder zu meiner alten Form komme? Wird das je wieder so sein wie vorher?
Nichts mehr wird so sein, wie es vorher war.
Das hat nichts mit unseren Therapien zu tun, sondern mit der ständigen Veränderung unseres Lebens oder, wenn man es so sehen will/kann, mit dem uralten "Alles fließt" (panta rhei).
Dem sind wir unterworfen - ob wir das wollen oder nicht.

Wenngleich wir es natürlich viel lieber hätten, daß sich gar nichts verändert.
Das wollen wir aber nur dann, wenn wir glücklich sind und es uns gut geht.
Geht es uns jedoch schlecht bis dreckig, dann wollen wir schon eine Veränderung.

Offengestanden stellt sich für mich die Frage nach der alten Form gar nicht.
Daß es etwa so lange dauern wird, bis ich wieder "hochkomme", wie es mit mir "bergab" ging, ist mir klar:
Ca. 9 Monate.
Es ist auch klar, daß es nur "aufwärts" gehen kann.
Was denn sonst, wenn man "auf dem Hund" war?

Was ich leisten konnte, weiß ich.
Und auch, daß ich das weiterhin leisten kann.
Könnte sein, daß ich für eine Leistung mehr Zeit brauche als vorher.
Na und - damit habe ich kein Problem.
Warum sollte ich das haben?

Bin heilfroh, dem lebensbedrohlichen Krebs "entronnen" zu sein und weiterleben zu können, bis ich an sonstwas "abkratze".
Ich werde den Teufel tun, in dieser Situation womöglich über zeitlichen "Leistungsdruck" auch nur im Geringsten nachzudenken.
Und jedem anderen Betroffenen kann ich nur raten, das analog zu handhaben!

Auch Dir, liebe mimi1979, kann ich nur raten:
Mach Dir darüber keine Gedanken, sondern "hau alles in die Pfanne", um wieder einigermaßen "auf die Beine" kommen zu können.
Etwas langsamer tun zu müssen, ist letztlich keine Schande.
Muß man ja altersbedingt ohnehin irgendwann tun.
Auch ohne so einen Drecks-Lymphomkrebs gehabt zu haben.
Letztlich ist das nur ein marginaler Unterschied.
Was soll's also?

Zitat:
Was sich noch geändert hat ist meine Sicht auf manche Dinge.
...
In diesem Sinne geniesst den Montag, in 2 Monaten ist heilig Abend <3
Auch die Sicht auf manche Dinge verändert sich ständig.
Manchmal aber auch nie.
Ich freue mich wie jedes Jahr auf die Winter-Sonnenwende:
Die Sonne kommt von ihrem südlichen Wendekreis dorthin zurück, wo sie eigentlich hingehört:
Zu uns.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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