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Alt 15.09.2009, 21:13
Dini Dini ist offline
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Standard AW: Mein Vater: Karzinom des Zungenkorpus

Hallo Tanja,

ich kann gut verstehen wie du dich fühlst, mein Papa hat das gleiche Schicksal. Im Oktober 2007 stellte man ihm die Diagnose Plattenepithelkarzinom im Rachenbereich (jetzt sagte man uns, dass der Tumor hinter bzw. unter der Zunge sitzt). Mein Papa wurde sofort operiert u. die Ärzte meinten, dass sie 98% des Tumors entfernen konnten - der Rest sollte mit einer Strahlentherapie über 6 Wochen im Januar 2008 abgetötet werden.

Die OP hätte er fast nicht überstanden, da es zu starken Nachblutungen kam. Er erholte sich langsam, hatte seitdem aber Schwierigkeiten beim essen, schlucken, sprechen und vor allem mit übermäßiger Schleimbildung.
Die Kontrollen nach der Bestrahlung waren erstmal positiv - leider litt er immerwieder unter Atemnot. Diese wurde anfangs mit Prednisolon behandelt aber im September 2008 musste eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) gemacht werden um ihn vor dem Ersticken zu bewahren.
Sein Allgemeinzustand besserte sich leider nicht. Er konnte immer schlechter Essen und verlor ständig an Gewicht.

Im März 2009 stellte man fest, dass der Tumor wieder gewachsen ist (diesmal auf der anderen Seite). Die Ärzte sagten uns, dass eine OP nicht mehr in Frage käme, da sein Allgemeinzustand zu schlecht ist. Man entschloss sich für eine kombinierte Strahlen- u. Chemotherapie (Erbitux). Im Mai 2009 musste ihm eine Magensonde gelegt werden, da er nicht mehr genug Essen zu sich nehmen konnte - man hätte meinen können, dass er verhungern würde.
Die Strahlentherapie war die reinste Qual für ihn - und leider hat es nichts gebracht. Letzten Montag musste er ins Klinikum, da die Magensonde gewechselt werden musste. Er sollte schon am Mittwoch nach Hause kommen und am Nachmittag hustete er plötzlich Blut!!
Es kam zu einer lebensbedrohlichen Blutung ausgehend vom Tumor, welche nur in einer Not-OP gestillt werden konnte. Man sagt uns, dass diese Blutungen immerwieder auftreten können und irgendwann kann man diese Blutungen nicht mehr stillen.

Das hat uns so unvorbereitet getroffen. Wir hatten schon länger das Gefühl, dass es ihm nicht gut geht, aber dass jetzt alles so schnell kommt ist kaum zu ertragen.
Wir wollen ihn jetzt nach Hause holen und die Zeit, die er noch hat, so schön wie möglich gestalten. Die Ärzte meinen, dass sie nichts mehr tun können Sie wollten ihn nochmal bestrahlen, aber das würde sein Leiden nur verlängern.

Ich wünsche euch viel Glück, dass es bei euch ein besseres Ergebnis gibt. Falls nicht, genießt die Zeit die ihr noch habt.

Lg Dini
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