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Alt 02.01.2013, 10:29
dickie dickie ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Edith,
auch ich erlebte das erste Weihnachten, den ersten Jahreswechsel zum ersten Mal ohne meinen lieben Mann. Nun sind es vier Monate her seit seinem Tod, genauso wie seit dem Tag der Diagnose. Es stimmt, Trost empfindet man wirklich beim Austausch mit den Menschen, die ähnliches durch- und erlebt haben. Dieses schreckliche Gefühl, das in einem brennt, dieser Schrecken, die Erkenntnis, die einen immer wieder ohne Vorwarnung ganz nach unten zieht: Vorbei, vorbei, es ist vorbei, es ist alles einfach vorbei. Nie mehr wird es so, wie es war. Die Sehnsucht, die Wehmut, das Bedauern bleiben aber. Fragen, viele Fragen kreisen im Kopf. Dennoch - ein anderes Leben beginnt, vielleicht aber auch ein Aufbruch. Wir haben uns auch verändert durch das, was wir hinter uns haben. Hinter mir liegen 36 Jahre, die ich mit meinem Klaus teilte, es würden in diesem ersten Jahr ohne ihn auch 30 Ehejahre geworden. So fühle ich mich wie du und viele andere hier in diesem Forum - irgendwie amputiert, halbiert.
Dennoch, liebe Edith, wird auch in uns wieder etwas nachwachsen, ganz allmählich und unsere Lieben wären mit Recht beruhigt und so stolz auf uns, weil wir diesem neuen Leben gewachsen sein werden. Die Liebe, die Dankbarkeit, das gemeinsame vollbrachte Leben werden uns dabei stützen.
Herzlichst eine ebenso unendlich traurige, aber auch entschlossen zuversichtliche
Dickie
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