Einzelnen Beitrag anzeigen
  #21  
Alt 04.07.2003, 10:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo ihr Lieben,
ich gehöre eigentlich nicht hierher. Ich habe nicht meine Mama verloren, sondern meinen Partner. Er hinterlässt auch noch 2 kleine Kinder.
Und trotzdem sind meine Gefühle genau wie die euren. Wenn ich eure Zeilen lese, gibt es mir einen Stich ins Herz.
Die erste Zeit konnte ich auch fast gar nicht weinen. Eine Tante hat zur Beerdigung zu mir gesagt, wie tapfer ich doch bin. Es war für mich selbst auch sehr irritierend. Aber ich glaube auch, dass es eine Art Selbstschutz unseres Körpers und unserer Seele ist, weil man sonst einfach verrückt werden würde. Man ist irgendwie in einer Art Schockzustand.
Jetzt ist es schon fast 3 Monate her, dass mein Schatz nicht mehr bei uns ist. Und mir geht es immer schlechter. Es wird mir immer mehr bewusst, dass er nie mehr wieder kommt. Und dieser Gedanke macht mich wahnsinnig. Mittlerweile fange ich bei jeder Kleinigkeit an zu heulen. Gerade jetzt, wo alle denken, es ist Zeit verstrichen und es geht immer mehr aufwärts. Dabei geht es immer mehr bergab. Mich fragt keiner mehr, wie es mir geht. Und wenn, dann kommen dann sofort irgendwelche Floskeln "Es muss weitergehen" usw.

Zum Thema Kinder. Ja, die Kinder lenken einen wirklich sehr ab. Man zwingt sich automatisch, so normal wie möglich weiterzumachen und stark zu sein. Aber im Moment weiß ich noch nicht, ob das alles so gut ist. Weil man dadurch alles noch weiter verdrängt und es so nicht verarbeitet. (Wie kann man das jemals verarbeiten?) Vielleicht ist die Ablenkung auch gut.
Was soll ich tun, wenn die Kleine (gerade mal 2 Jahre) plötzlich anfängt, ganz laut nach Papa zu rufen und zu mir sagt, ich soll mitrufen, damit er hört??? Wenn ich ihr sage, ihr Papa ist bei den Engelchen, dann sagt sie, sie will auch dorthin. Es tut mir so leid, dass sie ihren geliebten Papa nie mehr wieder sieht. Mein Sohn (9 Jahre) redet gar nicht mehr darüber. Und ich weiß nicht, was er denkt.
Naja, jetzt habe ich mir auch mal wieder was von der Seele geredet (geschrieben) und es geht mir schon besser.
Es tut mir leid, wenn ich mich einfach bei euch "reindrängle", aber vielleicht könnt ihr mich ja trotzdem verstehen. Ich verstehe eure Trauer jedenfalls sehr gut, egal ob man seine Mama oder den Partner verloren hat. Man hat einen geliebten Menschen verloren.

Viele liebe Grüße
sendet euch allen Wonni
Mit Zitat antworten