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Alt 23.07.2010, 13:06
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo Sonnenblümchen!

Für Dich scheint die Sonne dann ja auch überhaupt grad nicht - das tut mir von Herzen leid. Wenn Du magst kannst Du hier gerne von Deiner Mama und Dir erzählen - wenn Du magst auch gern per PN.

Weißt Du, ICH bin ja "nur" Heikes Freundin und schreibe als solche und ich bin schon 45,
habe schon viele Freunde verloren und auch meine Mutter verloren (glücklicherweise nicht an eine Krankheit). Aber trotzdem war das damals unsagbar schlimm, obwohl ich da schon 31 war und selbst 3 Kinder hatte.

Ich glaube, ich kann daher nachvollziehen, wie es ist seine Mutter zu verlieren. Es ist noch eine ganz andere Geschichte, vor allem wenn das Sterben in einer solchen Krankheit begründet liegt.

In Bezug auf den Tod meiner Mutter ist es so, dass ich ihn inzwischen sehr gut verarbeitet habe - nur noch ganz ganz selten verspüre ich Traurigkeit, meistens an besonderen Tagen. Manchmal ist es dann auch noch für kurze Augenblicke schlimm, aber das hat seine Berechtigung und ich weiß es geht gleich wieder vorbei. Es ist aber auch schon 14 Jahre her ...

Bei den Kindern von Heike merke ich eben jetzt, dass die ganze traurige Geschichte jetzt langsam auch emotional ankommt, während vorher noch eine Art Schutzreflex griff.
Natürlich habe ich während der ganzen Zeit auch versucht die Kinder aufzufangen - der Focus lag aber dann im Nachhinein aber doch eher auf der Begleitung von Heike, Vermittlung dessen was sie nicht mehr sagen konnte und vielem mehr ...

Das was ich jetzt tue ist weiterhin Hilfe organisieren - psychologische bzw fachmännische Unterstützung für die Kinder zu suchen, wobei diese meinen, sie schaffen das schon - irgendwie. Aber ich möchte ihnen wenigstens Angebote machen - entscheiden werden sie letztendlich selbst, was sie annehmen können oder wollen und was nicht.

Wie ist es bei Dir? (Wenn ich Dir zu nahe trete, dann klopf mir bitte auf die Finger, ja?)
Hast Du Menschen um Dich herum, die Deinen Schmerz mit Dir tragen? Freund, Vater, Geschwister ...?
Hast Du jemanden mit dem Du über Deine Gefühle sprechen kannst? Da ist ja sicher auch in Dir eine Schei**-Wut auf diese Krankheit ...

Hast Du Möglichkeiten mit Deinen Gefühlen umzugehen - sie zum Ausdruck zu bringen?

Ja, man kann vom Leben schon enttäuscht sein ...
ich versuche dankbar zu sein für die Zeit vor der Krankheit, für die vielen Stunden die ich mit ihr so nah verbringen durfte und für das, was Heike an Wunderbarem um mich herum (ihre Kinder) und in mir (so viel Bereicherung) hinterlassen hat.

Vielleicht macht Dich das traurig, wenn Du das liest - das darf auch sein, aber ich bin auch eben "nur" ihre Freundin.

Ich schicke Dir eine ganz liebevolle Umarmung
und würde mich freuen von Dir zu lesen -
vielleicht können wir einen Teil des Weges gemeinsam gehen.

Alles Liebe,
Angela
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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