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Alt 11.02.2007, 10:19
AndreaU AndreaU ist offline
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Standard Aw: ???

Hallo Ingo,
ich will Dir zu der Frage "was sag ich meiner Mutter" meine Erfahrungen als Tochter mitteilen:
Meiner Mutter wurde von den Ärzten immer die Wahrheit gesagt - was heißt, die Diagnose. Keine Prognosen, kein voraussichtlicher Krankheitsverlauf (weiß beim Kleinzeller eh niemand). Hätte sie gefragt, hätte sie mehr erfahren. Hat sie aber nicht.
Ich habe mich informiert, hier im Forum, über Broschüren von der Deutschen Krebshilfe (kannst Du dort kostenlos bestellen) usw.
Monate später, als es ihr nach überstandener Chemo und Bestrahlungen sehr gut ging, habe ich ihrer Schwester, zu der sie ein sehr gutes Verhältnis hat, diese Broschüren gegeben mit dem Hinweis sie weiterzuleiten, wenn sie es für richtig hält. Das hat nochmals lange gedauert. Erst viel später hat meine Mutter die Dinger gelesen. Aber es war dann ihre Entscheidung, wann sie wissen will was die Krankheit bedeutet.
Gleiches gilt heute: ihr wurden im Juni letzten Jahres Hirnmetastasen diagnostiziert. Sie ist bei jedem Arztgespräch dabei gewesen, hat jede Diagnose gehört - aber wirklich aufgenommen hat sie nur das, was sie wissen will. Und wir haben es auch so belassen. Auf Fragen "Kann ich an diesen Dingern sterben?" haben wir immer ehrlich geantwortet. Aber von uns aus nichts gesagt.
Jeder Mensch reagiert anders und will anders mit seiner Krankheit umgehen. DAs sollten wir Angehörige akzeptieren. Auch die Angehörigen sind unterschiedlich. Der eine informiert sich, will wissen was alles auf einen zukommen kann, der andere will gar nichts wissen, weil er sonst mutlos wird.

Aber Du wirst hier im Forum immer Ansprechpartner finden und Antworten bekommen.
Ich wünsche Euch noch viele gemeinsame Monate!
Viele Grüße
Andrea
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