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Alt 15.08.2009, 20:35
thomas 2 thomas 2 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2009
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Standard AW: Kehlkopfkrebs gehabt und geheilt

es ist ein bisschen schlecht auf solche fragen zu antworten wenn man sein gegenüber nicht sehen kann. man sieht ja nicht wie der andere reagiert. ferndiagnosen klappen selten aber ich versuche es trotzdem mal obwohl ich deinen vater nicht kenne. man soll ja nicht von sich auf andere schliessen, mach ich aber mal trotzdem.

eines vorweg: also ich habe auch mit stiften und so sachen geschmissen. gegen türen getreten hab ich auch. bin sehr leicht wütend geworden und das auch wenn meine freundin geheult hat. das denke ich mal liegt an der unzufriedenheit mit sich selbst. gerade wenn man sich vorher ganz gut verbal äussern kann ist das nicht richtig sprechen können echt grausam. man kann sich auf papier sehr schlecht ausdrücken wenn man gewohnt ist sprache mit mimik und gestik zu kombinieren. keiner versteht dich denkst du.

ich habe in der zeit auch keinen besuch empfangen weil es einfach müll ist alles aufzuschreiben. nicht mal meine eltern. auch nicht zu weihnachten. nur mein bruder war einmal da weil er "vergessen" hatte das er nicht kommen sollte.

dazu kommt dann noch das man denkt das es immer so bleiben wird. du denkst du wirst nie wieder richtig voll akzeptiert werden, mit einem mal ein pflegefall. die meisten "stolpern" ja relativ gesund in die krankheit. man ist heiser geht zum arzt wie bei einer erkältung und denkt sich nichts dabei. und dann geht es mit einem mal mit dir ab. op, bestrahlung, chemo und es geht ständig bergab mit einem. niemand kann dir sagen wann die talsohle überhaupt da ist. die ärzte sagen dir zwar das es irgendwann besser wird aber das glaubst du ihnen nicht solange du es nicht selber merkst. und das ist schwierig. man sieht nur noch die verschlechterung. als meine freundin mir gesagt hat das ich schon viel besser essen kann hab ich es ihr echt nicht geglaubt. nicht mal mit beweis. dein vater muss für sich selbst begreifen wenn es bergauf geht. also: "he, hast du das mitbekommen wie gut das wieder geht..." in der art und weise. ich hab echt geheult wie ich das erste mal bei der arbeit zu besuch war und mein arbeitshandschuhe noch für mich da gelegen haben wo sie immer lagen. das gibt dir echt soviel kraft... verstehst du? alle haben damit gerechnet das ich wiederkomme und sie da liegen gelassen wo ich sie immer hingepackt habe. solche kleinigkeiten bauen mehr auf als alles andere.

also wenn du ihm helfen willst verhalte dich ihm gegenüber so wie vorher. behandel ihn nur bedingt als kranken und lass ihn seine fortschritte allein erkennen. frauen können sowas doch sehr gut (lach).

und noch etwas: dein vater weiss bestimmt sehr genau das alle anderen auch unter der situation leiden. das ist eine der schlimmsten sachen die so passieren. das man nicht nur selbst leidet(damit kommt man schon irgendwie klar) sondern das umfeld auch. und man selbst ist die ursache. derjenige der versucht das leid und unheil von der familie abzuhalten verursacht es jetzt. ihr müsst versuchen das er das nicht denkt. ist schwierig, ich weiss.

wie gesagt, es ist schwierig wenn man sein gegenüber nicht sieht. ich hoffe ich hab dir trotzdem ein wenig geholfen. und wenn du noch fragen hast dann frage weiter...
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