Thema: Ein Jahr...
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Alt 18.01.2010, 14:01
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Ein Jahr...

Hallo Birgit,

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Ich hätte der Versuchung,
Asche mitzunehmen nicht widerstehen können. Doch ich hatte
leider nicht die Gelegenheit dazu. Wenn, dann hätte ich gerne
etwas davon auf einer seiner Lieblingsmotorradstrecken verstreut.
Ich bin überzeugt, ihm hätte das gefallen.
Für zu Hause hätte ich die Asche nicht haben wollen.
Hier das Gleiche. Nur hatte meine Frau keinen Wunsch, wo etwas von ihrer Asche hätte verstreut werden sollen. Und für mich? Nein! Es gibt ja heute von Bestattern sogar schon Angebote, dass man sich ein bischen Asche in eine Glaskapsel zum um an der Kette um den Hals hängen abfüllen lassen kann. Aber sowas, oder gar in's Regal stellen und einen "Schrein" draus machen... nee, das brauchte ich auch nicht.

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Seither pflege ich ein Urnengrab, bestückt mit Naturstein aus den Dolomiten - dieser Ort war für Max sehr wichtig
Und dann ist es genau richtig so. "Mein" Grab meiner Frau ist am Gartenteich, wo wir am liebsten gesessen haben. Ein Gedenkstein aus schwarzem Granit, nur gut A4 gross, und nur mit Namen und Geburts- und Sterbedatum.

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Und dein Hund, naja, für mich der
Traum schlechthin, er ist so schön groß.
Auch mein Kriterium. Ein "richtiger" Hund fängt ab 40 kg an. Ich will beim Knuddeln schließlich richtig was in den Armen haben Wobei mir vorletztes Jahr mal so ein kleiner Mischling mit Dackel drin zugelaufen ist, der war auch sehr nett. Hätte ich auch behalten, wenn Hündchen einen anderen Hund neben sich dulden würde. Tut er aber nicht.

Macht nichts. Hündchen hat mir vorhin schon wieder den Tag gerettet. Wir haben hier 1 Grad plus, und Hündchen war vom Ballspielen etwas erhitzt. Und wollte natürlich baden (macht er sonst erst ab +5°C). Also wie gewohnt mit Hechtsprung in seinen "Pool" (so ein Kinderplanschbecken im Hof)... Leider war das Wasser im Pool durchgefroren, und Hündchen ist recht unelegant mit Nase zuerst auf der anderen Seite wieder rausgeschlittert Hat kurz etwas verwirrt geschaut, aber schlau reagiert: wenn Baden nicht geht, dann eben noch ein paarmal Wälzen im Schnee. Lass' mir doch vom Wetter meinen Spass nicht verderben!

Jetzt liegt er auf meinen Füßen unter'm Schreibtisch und seuzt ausgiebig. Wahrscheinlich träumt er vom Frühling; und davon, dass sein Badewasser endlich wieder aufgetaut ist

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Zum Schluss waren wir im Krankenhaus besser aufgehoben
Das denke ich auch. Und hat mich daran erinnert, als meine Frau zum Sterben nach Hause kam. Mit Port, Infusionen und mobiler Morphium-Pumpe. Dann kam der Pflegedienst zum ersten mal, und die Chefin sagt mir: sie kann den Job nicht annehmen, weil sie mit ihrer Firma keine Medikamente intravenös verabreichen darf. Morphium per Pumpe ginge, das wäre ja automatisch. Aber die x anderen Sachen von Hand (anderes Schmerzmittel, Mittel gegen Übelkeit und was weiss ich) - nein, das dürften sie nicht, dafür bräuchte ich einen speziellen Palliativ-Pflegedienst. Eine Infusionsflasche anschließen dürften sie. Aber nicht, wenn in diese Infusionsflasche vorher 10 ml von Medikament x eingespritzt worden wären. Müßte ich verstehen, sie könnten ja ihre Zulassung nicht auf's Spiel setzen (das habe ich auch verstanden).

Trotzdem bin ich fast ausgerastet. Schließlich hatte der Sozialdienst im Krankenhaus, der genau wusste, wie meine Frau gepflegt werden muss, extra diesen Pflegedienst ausgesucht. Und alles war wirklich bis zum Erbrechen mit diesem Sozialdienst, der Stationsleitung und der Oberärztin der Klinik abgesprochen. Und das nach wochenlangem Kampf gegen die Bürokratie mit Formularen, Beantragungen, Bewilligungen, Telefonaten, Bestellungen, (Nicht)Lieferungen, wieder Formularen, wieder Telefonaten, Nicht-Bewilligungen, usw. Ich war ohnehin völlig runter mit den Nerven. Und meine Frau auch. Die lag schließlich in der Klinik, wurde von Tag zu Tag schwächer und fragte immer nur: "Wann darf ich denn endlich nach Hause?". Ihr war nicht mehr zu erklären, dass das seit ewig nur an "Papierkram" hängt

Und dann noch SOWAS Welch ein desorganisierter Schwachsinn! Nach tief durchatmen habe ich dem Pflegedienst gesagt, dass mir sche*ssegal ist, was die dürfen und was nicht. Und dass ich das, was die nicht dürfen, eben auf eigene Verantwortung selbst mache.

Das ging aber nur, weil gerade zu der Zeit für länger eine Freundin meiner Frau hier war, die selbst Krankenschwester ist. Und mir im "crash-Kurs" erklärt hat, wie man mit den ganzen Schläuchen und Ventilen umgeht, einen Port spült, das Gedöns wechselt, Infusionen an- und abstöpselt, steril arbeitet usw. Wenn die nicht da gewesen wäre, hätte ich meine Frau sofort wieder ins Krankenhaus bringen müssen

Viele Grüße,
Stefan
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