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Alt 22.01.2019, 01:58
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo,

habt alle vielen Dank für's Daumendrücken und das Mitfühlen in dieser Situation.

Gestern war der Termin mit meiner Onkologin zu einem Gespräch über die CT-Ergebnisse festgesetzt.

Sie sagte mir:
Im CT wurde überhaupt nichts Negatives festgestellt.

Da fiel mir dann erst mal ein Stein vom Herzen, weil ich die Unsicherheit, die im Nabelbereich bzgl. dessen bestand, was da evtl. erneut los sein könnte, als bedrohlicher empfunden hatte als den LK im Oberschenkel.

Damit meine ich:
Wenn's pressiert, kann man ja so einen LK auch komplett aus dem Oberschenkel herausschnipseln, was qualitativ aber etwas ganz anderes ist als im Bauchraum herumzuoperieren.
Ganz abgesehen davon, daß ich ohnehin nicht so schnell dazu bereit bin, ohne Not irgendwas von meinem Lymphsystem zu "opfern".

Weil ich dessen Zuverlässigkeit noch brauche bis ich irgendwann an sonstwas "abkratzen" muß.

Ich sagte dann zur Onkologin:
Das kann doch gar nicht sein, daß per CT gar nichts festgestellt wurde.
Denn immerhin habe ich ja zweifelsfrei einen völlig neuen LK im Oberschenkel.

Es ist ja sehr erfreulich, daß im Nabelbereich nichts auffällig ist.
Aber was ist mit dem LK im Oberschenkel, wegen dem ich mich zwischenzeitlich meldete?
Gibt es dazu keine Aussage vom CT her oder ist da vielleicht etwas "schief gelaufen"?

Sie meinte dazu:
Kann man nicht ausschließen.
Wir machen das jetzt ganz einfach.
Sie gehen jetzt zum US-Arzt (mitsamt Ihrem Ordner) und sagen ihm, daß ich Sie schickte, und er Sie einschieben soll, um sich das nochmal anzusehen.

Danach entscheiden wir dann, was bzgl. LK zu tun ist.
Machte ich und wurde eingeschoben.

Zum US-Arzt sagte ich, daß ich eine CD von der CT bekommen habe, deren Bilder ich aber nicht interpretieren kann.
Er sagte:
Die Bilder sah ich mir in Ihren Unterlagen an, und daß zum LK keine Aussage getroffen wurde, liegt einfach daran, daß beim CT nicht so weit heruntergefahren wurde, daß der hätte erfaßt werden können.

Macht nichts - gut ist schon mal, daß im Bauchraum nichts los ist.
Und angesichts der Einbeziehung der Blutwerte auch sonst nichts Besonderes los zu sein scheint.

Ich sehe mir das aber nochmal alles genau per US an.
Machte er dann auch.
Besonders ausgiebig im Nabelbereich, wozu er meinte:
Könnte auch einfach nur der Darm sein.
In sich irgendwie verschlungen.

Anschließend Nachkontrolle im Leistenbereich, wo das LK-Wrack "versenkt" ist:
Mehrere kleine LK - völlig normale.

Dann auch noch beim neuen LK im Oberschenkel:
Unverändert.

Nachdem ich mich wieder angezogen hatte, sagte ich ihm:
Ich lebe wegen so einem LK nicht gerade in Angst und Schrecken, weil es für mich lebenslang völlig normal ist, LK zu haben.
Hatte ich immer und auch heute noch.

Was halten Sie davon, bei dem LK gar keine Biopsie zu machen, sondern erst mal w&w zu betreiben?

Denn, seit ich den LK wahrnahm, ist er auch nicht besonders schnell gewachsen.
Jedenfalls nicht so schnell wie der seinerzeitige (bösartige) LK, der mir ratzfatz aus der Leiste herauswuchs.

Dazu meinte er:
Nach einer erfolgreichen Lymphom-Therapie ist man bei jedem neu auftretenden LK natürlich besonders argwöhnisch bzgl. eines möglicherweise erneut aufflammenden Krebses.

Aber ein angeschwollener LK kann auch ganz andere Ursachen haben, die wir so genau jeweils gar nicht kennen.
Nicht jeder erneut auftretender LK muß zwangsläufig auf ein Rezidiv hindeuten.

Danach versuchte er, meine Onkologin tel. erreichen zu können.
Was aber nicht möglich war.
Dann nahm er mich "unter seine Fittiche":
Wir gehen jetzt mal zu ihr und klären das.

Sie war aber nicht da:
Ihr Zimmer war offen und sie sonstwo.

Er verfrachtete mich in's Wartezimmer:
Sie warten hier, bis ich das geklärt habe.

Dauerte auch nicht lange bis er zurückkam:
Mit den Worten:
Wenn Sie mit Ihrer Onkologin nicht unbedingt darüber nochmal sprechen wollen, machen wir w&w.

Lassen Sie sich in 6 Wochen beim Empfang einen Termin geben.
Für eine nochmal zwischengeschobene US-Untersuchung bis zur sowieso eingeplanten Routine-Kontroll-Untersuchung (Mitte Mai).

Sollte sich bis dahin - wider Erwarten - wieder etwas verändern, melden Sie sich bitte wieder.

Bedeutet für mich:
Mindestens 50% Entwarnung.

Tolle Organisation mit tollen Ärzten und tollem Personal!
Die ihre Patienten alle miteinander bestens betreuen.
Auch das kann man ja ruhig mal beim Namen nennen.

V.a. auch deshalb, weil man bisweilen hier im Forum liest, wie "zäh" so Manches auch laufen kann.

Zwischen Ärzten und Patienten gibt es m.E. im Extremfall nur eine einzige gemeinsame Interessenslage:
Alles so schnell wie nur irgendmöglich klären zu können.
Damit keine möglicherweise "todbringende" Zeit verstreichen kann.
Bei Lymphomen scheint mir dieser Zeitraum recht "dehnbar" zu sein:
Da wird gar nichts so heiß "gegessen" wie es "gekocht" wurde.

Denke, wir Patienten können dazu schon auch einen konstruktiven Beitrag leisten.

Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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