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Alt 07.08.2008, 11:04
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Guten Morgen!
Bitte entschuldigt, wenn ich (noch) nichts wirklich Konkretes angeben kann, aber ich habe das Gefühl, ich müsse unbedingt mit jemandem "reden", der meine Ängste und meine Hilflosigkeit nachvollziehen kann ...

Es geht um meine Mutter (jetzt 69 Jahre alt). Sie hatte vor 12 Jahren Mundbodenkrebs, nähere Infos dazu kenne ich nicht, habe leider keine Arztbriefe gesehen, und meine Eltern haben immer nur einen Teil dessen verstanden, was die Ärzte gesagt haben und (typischerweise für diese Generation) sich auch nicht getraut, nachzufragen. Ich weiß nur, dass recht großflächig operiert wurde, neben einem Teil des Mundbodens auch ein Stück Kieferknochen und die Speiseröhre entfernt wurden. Angeblich wurde damals der Tumor komplett entfernt, Metastasen wurden in all den Jahren nicht festgestellt.

Vor ca. vier Wochen wurde meine Mutter vom HA zum Röntgen geschickt, weil sie ihren "Reizhusten" nicht los wurde (sie hat ihn auf den Schimmelbefall im Schlafzimmer geschoben, aber auch nach einem Umzug wurde es nicht besser) und außerdem immer häufiger über Singultus klagte. Dabei stellte man einen "Schatten" von 7 x 10 cm im unteren rechten Lungenlappen (dorsal) fest und empfahl weitere Untersuchungen. Bisher (in letzten beiden Wochen) wurden ein Knochenszintigramm, CT von Thorax und Schädel, Bronchoskopie und Feinnadelbiopsie vorgenommen. Der bisherige Befund (nach "Übersetzung" des HA) lautet "sehr bösartiger Lungentumor mit Metastasen in den Bronchien sowie Knochenveränderungen - was auch immer das heißen mag - an Steißbein und Rippenboden." Meine Eltern haben jetzt nächste Woche noch zwei Untersuchungstermine (u. a. P.E.T), es sei noch nicht klar, um welche Form von Tumor bzw. Metastasen (kleinzellig, nicht-kleinzellig ...) es sich handele, vorher wollen die Ärzte sich nicht näher äußern. Irgendwie ist das mit der Uni eh nicht so ganz das Wahre - sie sind z. B. nicht in der Lage, zwei Untersuchungen (z. B. Szintigramm oder Bronchoskopie mit einem CT an einem Tag zusammenzulegen), so dass mein Vater jedesmal über 100 km fahren muss: das kostet Nerven, Zeit und natürlich auch Geld (Parkplätze gibt's an der Klinik nur extrem früh, so dass man an der Peripherie parken und dann ein Taxi nehmen muss, wenn man nicht wirklich gut zu Fuß ist ...). Dann haben meine Eltern gestern nur durch Zufall (der HA hat's nebenbei erwähnt), erfahren, dass sie heute einen Termin haben. Der Brief, in dem dieser Termin genannt wurde, kam nie an ....

Ich denke, dass bei der Größe des Tumors, der Metastasen, der Vorgeschichte und dem schlechten AZ meiner Mutter (sehr ungesunde Ernährung, , in den letzten Monaten ziemlich abgenommen) die Prognose denkbar ungünstig ist. Eine OP scheidet wohl aus, Strahlen- und Chemotherapie müssen vom Körper ja auch ausgehalten werden ... Eine Lungenfunktionsprüfung - die ja wohl auch wichtig für die Entscheidung über die Therapie ist - konnte nicht vorgenommen werden, anscheinend durch die Folgen der Mundboden-OP (kein Lippenschluss usw.).

Ich habe gestern meiner besten Freundin (eigentlich der einzigen, die ich als wirkliche Freundin betrachte ...) davon erzählt (sie arbeitet als Arztsekretärin, kennt sich daher auch im Medizinischen etwas aus - bei mir liegt das schon viele Jahre zurück, aber manches verlernt man ja nie ...). Ich hatte aber den Eindruck, es sei ein Fehler gewesen. Ich hatte mir etwas Aufmunterndes, Tröstendes von ihr erhofft - statt dessen hat sie meine eh schon vorhandenen Ängste mit wahren Horror-Szenarien noch geschürt. Sie meinte, ich solle mich schon mal auf das Schlimmste einstellen, müsse wohl damit rechnen, dass meine Mutter innerhalb recht kurzer Zeit qualvoll ersticken würde ... Zitat "Pfui, das ist ja wirklich extremst übel ..." ....

Ich hab jetzt einfach eine furchtbare Angst, was da alles auf uns zukommt - mein Vater (70) ist gesundheitlich auch nicht gut beeinander, Geschwister (mit denen ich meine Sorgen teilen könnte, hab ich leider nicht), unsere Kinder sind aus dem Haus - der einzige, der für mich da ist, ist mein Mann, aber der weiß natürlich auch nicht, was er sagen soll ...

Ich würde mich freuen, wenn ich - sobald wir konkrete Aussagen haben - hier immer mal wieder gewisse Details nachfragen und mich auch mal richtig ausheulen könnte ....

Habt vielen Dank schon jetzt,
Karin

Geändert von Summer 175 (18.02.2019 um 09:54 Uhr)
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